"Was ist ein Token? Tatsächlich gibt es keine Zivilrechtliche Definition. Doch ist die Ausgestaltung des Token entscheidend, wie dieser juristisch eingeordnet wird. Die FMA unterscheidet zwischen: Security Token, Payment Token, Utility Token und der Mischformen dieser Drei (= Hybrid Token)”, beginnt Frankl.

“Wie gestaltet sich die Herangehensweise bei der Tokenisierung? Zuerst wird ein Gesamtkonzept erarbeitet mit der Definierung des Projekts und der Transaktionsstruktur, d.h. zu entscheiden, ob eine teilweise bzw. gänzliche Finanzierung via Tokenausgabe erfolgt. Dann ist die Gestaltung des Tokendesign zu entscheiden. Hier können Security Tokens mit Gewinnbeteiligung oder Utility Tokens mit Gutscheinen für Inhaber zum Einsatz kommen.

Ein Security Token Offering (STO) ist eine Token-Ausgabe durch das Unternehmen selbst und ist ein attraktives innovatives Finanzierungsmodell. Dieses bietet beispielsweise für Unternehmer in der Immobilienbranche eine große Chance, um ein breiteres Publikum anzusprechen. Denn wenn der Unternehmer sein Immobilienprojekt mit einem Wert von z.B. EUR 10 Millionen in 10.000 Tokens zu je EUR 1.000 zerstückelt, können neben potenziellen Großinvestoren auch Privatpersonen, die sich nur mit kleineren Investments am Projekt beteiligen möchten, gewonnen werden”, erklärt Frankl. “

Wieso sind Immobilien geradezu optimal für die Tokenisierung? Herkömmliche Immobilien als Investmentprodukt sind wertstabil und werden oft als „Betongold“ bezeichnet. Denn sie existieren real und garantieren einen Cashflow durch die erzielten Mieterträge. Nachteile der Investition in eine solche Immobilie im herkömmlichen Sinn sind:

- Die hohe Mindestinvestitionssumme

- Kleinster erwerblicher Anteil ist eine Eigentumswohnung

- Nicht liquide - Hohe Übertragungskosten

Hier zeigen sich ganz klar die Vorteile der Erstellung bzw. Ausgabe eines innovativen Immobilien-Token:

+ Beliebige Mindestinvestitionssumme

+ Anteil beliebig gestaltbar

+ Liquide durch Handelbarkeit der Tokens

+ Übertragungskosten abhängig von Technologie

Solch ein Immobilien-Token ist wertstabil, weil der Token die Immobilie repräsentiert, ebenso existiert das repräsentierte Asset real und es wird ein Cashflow durch Mieterträge erzielt. Weitere Vorteile im Anwendungsbereiche eines Token bei Real Estate sind die automatisierte Zahlung des Mietzinses an den Tokeninhaber durch Smart Contracts, die automatisierte Abstimmungen der Wohnungseigentümer via Blockchain (z.B. Eigentümernachweis, transparentes Abstimmverhalten), sowie die schnelle automatisierte Erfassung von Übertragungen im Grundbuch in Echtzeit. Dies alles erfolgt transparent und nachverfolgbar für alle Investoren mittels der Blockchain. Will sich ein Tokeninhaber von seinem Investment trennen, kann er die durch den Token repräsentierte Rechtsposition direkt über die Blockchain an eine andere Person übertragen. Diese unkomplizierte Möglichkeit der Übertragung von Tokens führt dazu, dass ursprünglich illiquide Assets wie Immobilien plötzlich wesentlich liquider sind als zuvor.

Tokens haben einen weiteren wesentlichen Vorteil im Vergleich zu herkömmlichen Verträgen. Sie sind einfach handelbar. Auf entsprechenden Plattformen können Tokens gegen virtuelle Währungen, herkömmliche Währungen oder andere Tokens getauscht werden. So entsteht ein neuer liquider Markt, der eine jederzeitige Preisabfrage, sowie auch einen einfachen Exit aus dem Investment ermöglicht.

Zusammengefasst kann man sagen: Tokenisierung bietet ein attraktives innovatives Konzept für Unternehmer zur Finanzierung von Real Estate Projekten mit den Vorteilen einer kleinteiligen Stückelung, der Aufhebung von Mindestinvestitionssummen, der Erschließung neuer Käuferschichten, sowie eines neuen Marktes zur Handelbarkeit liquider Assets mit der Möglichkeit (im Falle der Notwendigkeit) zu einem raschen und unkomplizierten Exit per Mausklick.” erörtert Frankl.

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