Kann der französische Industriegigant die widersprüchlichen Erwartungen erfüllen? Während JPMorgan die Aktie auf "Neutral" zurückstuft, halten UBS und Bernstein unbeirrt an ihren Kaufempfehlungen fest. Gleichzeitig treibt die anhaltende Nachfrage nach medizinischen Gasen den Umsatz – doch reicht das für die nächste Kursetappe?

JPMorgan zügelt Erwartungen – andere bleiben bullisch

Der Finanzriese JPMorgan hat jüngst eine überraschende Kehrtwende vollzogen: Die Analysten stufen L'Air Liquide von "Overweight" auf "Neutral" zurück und senkten das Kursziel auf 190 Euro.

  • Begründung: Die aktuelle Bewertung spiegelt bereits das Wachstumspotenzial wider.
  • Dennoch: Selbst das reduzierte Ziel liegt noch 5% über dem aktuellen Kurs von 180,48 Euro.

Dagegen halten Bernstein und UBS unbeirrt an ihren optimistischen Einschätzungen fest:

  • Bernstein: "Outperform" mit 195 Euro Zielkurs (+8% Potenzial)
  • UBS: Bestätigt "Buy" mit gleichem Kursziel

Medizingase als stabiler Umsatztreiber

Ein zentraler Stabilitätsfaktor für L'Air Liquide bleibt der Bereich medizinische Gase:

  • Anhaltend hohe Nachfrage sichert zuverlässige Cashflows
  • Dieser Geschäftsbereich federt volatile Phasen in anderen Segmenten ab

"Das erste Quartal war robust", betont auch Deutsche-Bank-Analystin Virginie Boucher-Ferte, die ein "Buy"-Rating mit 190 Euro Kursziel bestätigt.

Gewinnwachstum als Trumpfkarte

Die jüngsten Zahlen zeigen:

  • Deutliche Gewinnsteigerung im Vergleich zum Vorjahr
  • Geplantes weiteres Margenwachstum unterstreicht die operative Stärke

Kann L'Air Liquide die hohen Erwartungen der Bullen erfüllen – oder behält JPMorgan mit seiner vorsichtigeren Haltung recht? Die Aktie steht nach einem soliden Jahresstart (+15,56% YTD) knapp 4% unter ihrem 52-Wochen-Hoch. Die nächsten Quartalszahlen werden die Richtung vorgeben.