Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer begrüßt Senkung von Körperschafts- und Lohn/Einkommensteuer, Stärkung der Eigenkapitalbasis von Unternehmen gefordert

Wien (OTS) - „Die Bundesregierung setzt mit der präsentierten Steuerreform einen ersten wichtigen Schritt in die richtige Richtung“, so Herbert Houf, Präsident der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (KSW). „Nach dem Covid-Krisenmodus mit Förder-und Hilfsmaßnahmen, braucht es jetzt eine nachhaltige Steuerreform, um die österreichische Wirtschaft zu entlasten.“

„Die Tarifreform der Lohn- und Einkommensteuer ist wichtig, um auf dem Arbeitsmarkt positive Impulse zu geben. In den unteren Stufen anzusetzen bringt allen Erwerbstätigen einen Vorteil, besonders jedoch kleineren Einkommen“, so Houf.

Besonders positiv bewertet der KSW-Präsident die schrittweise Reduktion der Körperschaftssteuer für Unternehmen. Hier wird an der richtigen Stelle entlastet – die österreichische Unternehmenslandschaft ist durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt. Hier ist jede langfristige Maßnahme goldrichtig, die mehr Liquidität und Eigenkapital bringt. So können Sicherheitspolster aufgebaut werden, um Krisenzeiten aus eigener Kraft bewältigen zu können.“

Forderung nach Stärkung der Eigenkapitalbasis und mehr stärkeren Impulsen im Klimaschutz

Houf hätte sich jedoch stärkere Impulse für einen klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaftsstandort erhofft: „Die Wirtschaft ist nach der COVID-Krise in vielen Bereichen in einem großen Umbruch. Dazu bräuchte es noch mehr steuerliche Anreize für zukunftsweisende Geschäftsmodelle und Investitionen. Positiv ist die CO2-Steuer zu sehen, die neben ihrem fiskalen Effekt auch lenkungspolitisch richtig ist. Die daraus lukrierten Mittel müssen jedoch gezielter zur Förderung einer umweltfreundlichen Wirtschafts- und Lebensweise investiert werden. Der Erfolg der Investitionsprämie hat gezeigt, wie positiv die Wirtschaft auf steuerliche Anreize und Prämien reagiert.“

Erneut tritt der KSW-Präsident für eine weiterführende Stärkung der Eigenkapitalbasis statt weiterer Hilfspakete ein: „Wir diskutieren schon lange über eine Eigenkapitalverzinsung und es liegt ein Vorschlag auf dem Tisch, wie eine Kapitalertragssteuerrückerstattung funktionieren kann, wenn Ausschüttungen ins Unternehmen zurückfliessen. Auch Nachteile bei bestimmten Beteiligungen, deren Verluste teilweise nicht ausgeglichen werden können, wurden nicht beseitigt. Hier hoffen wir auf weitere Schritte der Bundesregierung in naher Zukunft.“