Krypto-Volatilität 2022: Kann Ethereum den Bitcoin flippen?
Die Achterbahnfahrt geht auch im Jahre 2022 weiter. Ganz gleich ob Bitcoin, Ethereum oder andere Kryptowährungen, hohe Volatilität ist weiterhin fester Bestandteil von Kryptowährungen.
(Abbildung: Google Finance)
Inzwischen gelten nicht nur Kryptowährungen als attraktive Anlageform, sondern auch Anteile von Krypto-Handelsplattformen wie Coinbase Global sind überaus gefragt.
Die Frage stellt sich, wie Investoren ihr Krypto-Portfolio bestmöglich für das Jahr 2022 aufstellen sollten und wie sich ein möglicher Flip – der Aufstieg von Ethereum als größte Kryptowährung in puncto Marktkapitalisierung – auf die Entscheidung auswirken könnte.
Was genau bedeutet „Marktvolatilität“?
Bevor wir einen genauen Blick auf die Volatilität des Bitcoins und Ethereum werfen, gilt es vorab, die Grundlagen zu klären. Was genau bedeutet Volatilität und welche Schlüsse sollten Anleger aus hoher Marktvolatilität ziehen?
Volatilität misst die Schwankungsintensität der Wertpapier- bzw. Krypto-Kurse um den eigenen Mittelwert. Die Schwankung wird im Regelfall mit der Standardabweichung bemessen. Das bedeutet konkret, je höher die Schwankung, desto höher ist auch die Volatilität.
Ob eine hohe Volatilität gut oder schlecht ist, hängt hauptsächlich von der eigenen Risikobereitschaft ab. Generell gilt, je höher die Volatilität, desto höher ist auch das Risiko. Gleichzeitig erhöht sich bei steigender Volatilität auch das Renditepotenzial.
Anleger sollten bei der Zusammensetzung ihres Portfolios genau auf die Volatilität der enthaltenen Anlageklassen achten. Generell raten Experten dazu, das Portfolio möglichst zu diversifizieren, sodass sich starke Kursschwankungen einzelner Anlageklassen nicht zu stark auf den Gesamtwert des Portfolios auswirken.
Des Weiteren ist es wichtig, dass die Anlageklassen nur gering miteinander korrelieren, was bedeutet, dass der An- oder Abstieg einer Anlage sich nicht auf den Kursverlauf einer anderen im Portfolio enthaltenen Anlageklasse auswirkt. Ein breit gefächertes Portfolio bietet demnach eine gute Absicherung gegen starke Kursschwankungen einzelner Assets.
Alternativen zur Absicherung gegen starke Kursschwankungen
Wie wir im nächsten Abschnitt noch genauer verdeutlichen werden, gehören sowohl der Bitcoin als auch Ethereum zu den sehr volatilen Anlageklassen, sodass die Investition immer mit einem relativ hohen Risiko verbunden ist.
Wie bereits erwähnt, können sich Investoren mit einem diversifizierten Handelsportfolio ausreichend absichern. Daneben ist es jedoch auch seit neuestem möglich, in neue Krypto-basierende Anlageformen zu investieren, die ebenfalls ein weitaus geringeres Anlagerisiko darstellen.
Maxim Manturov, Abteilungsleiter Anlageforschung bei Freedom Finance Europe, sagt hierzu Folgendes: „Kryptowährungen stellen derzeit eine der attraktivsten Alternativen zur Investition in Aktien, Anleihen und Rohstoffe dar. Kryptowährungen sind im Allgemeinen sehr volatil, was bedeutet, dass Anleger hohe Renditen erzielen können. Mit der Volatilität gehen jedoch größere Risiken einher.
Anleger benötigen heutzutage kein Krypto-Wallet mehr, um mit Kryptowährungen zu handeln. Im Jahr 2021 haben große Fonds ETFs mit direkter oder indirekter Verbindung zu Krypto-Assets eingeführt. Einige der größten und beliebtesten Krypto-ETFs sind der ProShares Bitcoin Strategy ETF, Grayscale Bitcoin Trust (GBTC), Amplify Transformational Data Sharing ETF (BLOK) und Grayscale Ethereum Trust (ETHE).“
Wie volatil sind der Bitcoin und Ethereum?
Um es vorweg zu nehmen: Kryptowährungen gelten im Allgemeinen als überaus volatil, selbst im Vergleich zu anderen risikobehafteten Anlageformen wie Einzelaktien. In folgender Abbildung wird die Volatilität des Bitcoins und Ethereum mit dem S&P 500 Index anhand der täglichen Log-Renditen verglichen.
(Abbildung: CoinDesk)
Wie sich sehen lässt, sind sowohl der Bitcoin als auch Ethereum weitaus volatiler als der S&P 500 Index. Beim Vergleich zwischen dem Bitcoin- und Ethereum-Verlauf werden weitere Unterschiede deutlich. Zuallererst zeigt sich, dass Ethereum sogar noch volatiler als der Bitcoin ist. Der Verlauf deutet zudem auf eine Korrelation zwischen Bitcoin und Ethereum hin.
Wie die obige Abbildung verdeutlicht, fallen die Ausschläge nach oben bei Ethereum weitaus höher als beim Bitcoin aus, bei einem relativ ähnlichen Kursverlauf. Das könnte risikobereite Anleger dazu animieren, den Kryptoanteil ihres Portfolios vornehmlich mit Ethereum zu erhöhen, um bei Kursanstieg eine noch höhere Rendite zu erzielen.
Bitcoin und Ethereum: Ein Ausblick
Bis dato konnte Ethereum den Bitcoin in zwei Metriken übertreffen: On-Chain-Transaktionen sowie die generierten Transaktionsgebühren. Dies bedeutet, dass Ethereum bereits jetzt eine breitere Anwendung als der Bitcoin findet.
Jedoch sind dies nur zwei von vielen Metriken. Es bleibt abzuwarten, ob Ethereum den Bitcoin in puncto Marktkapitalisierung übertreffen kann. Bis dato können hierzu keine genauen Aussagen gemacht werden. Viele Experten sehen den Flip in puncto Marktkapitalisierung jedoch als unausweichlich an.
Doch ganz gleich, ob der Flip stattfindet oder nicht, Investoren sollten dieser Metrik nur bedingt Aufmerksamkeit schenken. Denn der Bitcoin hat nach wie vor eine starke Sogkraft, sodass auch langfristig davon auszugehen ist, dass der Bitcoin weiterhin das Zugpferd der Kryptowährungen bleiben wird.
Die Frage ist interessanter, ob die Volatilität nicht doch ein Grund sein könnte, den Ethereum-Anteil im eigenen Handelsportfolio zu erhöhen. Dies hängt, wie bereits erwähnt, von der eigenen Risikobereitschaft der Anleger ab.
Doch ganz gleich, für welche Währung man sich entscheidet: Wer das eigene Krypto-Portfolio noch weiter diversifizieren möchte, sollte nicht nur auf einzelne Coins, sondern auch die neu entstanden Krypto-ETFs und Anteile von Kryptobörsen wie Coinbase in Betracht ziehen, um möglichst breitgefächert in den boomenden Krypto-Markt zu investieren.