Krones- vs. Duerr-Aktie: Stabilität gegen Turnaround-Chance

Im direkten Vergleich zweier deutscher Maschinenbau-Größen zeigt sich ein klares Kontrastprogramm für Anleger: Auf der einen Seite steht Krones, der global führende Hersteller von Anlagen für die Getränkeindustrie, mit stabiler Ertragskraft. Auf der anderen Seite positioniert sich Duerr, ein führender Anlagenbauer für die Automobilindustrie, der sich inmitten einer strategischen Neuausrichtung befindet.
Welches Investmentprofil bietet im aktuellen Marktumfeld die besseren Chancen?
Der Gigant gegen den Herausforderer
Die Kräfteverhältnisse sind eindeutig verteilt. Krones bringt eine Marktkapitalisierung von rund 4,0 Milliarden Euro auf die Waage und dominiert seinen Sektor weltweit. Demgegenüber steht Duerr mit einer Bewertung von circa 1,4 Milliarden Euro.
Das Verhältnis von fast 3:1 spiegelt die unterschiedliche Positionierung wider: Krones agiert im relativ konjunkturunabhängigen Konsumgütermarkt, während Duerr stark von den Investitionszyklen der globalen Automobilhersteller abhängt.
Krones: Die profitable Festung
Der Marktführer untermauert seine Vormachtstellung durch beeindruckende Kennzahlen. Als Systemanbieter, der die gesamte Wertschöpfungskette von der Prozesstechnik bis zur Intralogistik abdeckt, schafft Krones erhebliche Skalenvorteile und tiefe Kundenbindung.
Diese Stärke manifestiert sich in robuster Profitabilität. Für 2025 peilt das Management eine EBITDA-Marge zwischen 10,2 % und 10,8 % an. Gestützt wird dies durch einen hohen Auftragsbestand von 4,315 Milliarden Euro zum 31. März 2025, der die Auslastung bis ins zweite Quartal 2026 sichert.
Die finanzielle Stabilität ist ein weiterer Eckpfeiler. Mit einer soliden Cash-Position und ungenutzten Kreditlinien von rund 850 Millionen Euro ist das Unternehmen für wirtschaftliche Schwankungen bestens gerüstet.
Duerr: Der strategische Neustart
Duerr begegnet den Herausforderungen in seinem Kernmarkt mit einer gezielten strategischen Neuausrichtung. Das Unternehmen treibt die Transformation hin zu intelligenten, vernetzten Produktionslösungen voran.
Ein zentraler Baustein ist die Fokussierung aufs Kerngeschäft. Der im Sommer 2025 beschlossene Verkauf der Umwelttechniksparte schärft das Unternehmensprofil und setzt Ressourcen für wachstumsstärkere Bereiche frei. Dazu gehören zukunftsträchtige Felder wie Automatisierungslösungen für die Batterieproduktion und Holzbearbeitung.
Gleichzeitig adressiert Duerr die Kostenstruktur durch ein Effizienzprogramm mit schlankerer Verwaltung und signifikanten Einsparungen.
Wer hat die besseren Margen?
Der direkte Vergleich der Profitabilität zeigt die aktuelle Kluft zwischen beiden Unternehmen deutlich:
Kennzahl | Krones | Duerr |
---|---|---|
EBITDA-Marge (Prognose 2025) | 10,2% - 10,8% | - |
Bereinigte EBIT-Marge 2025 | - | 4,5% - 5,5% |
Book-to-Bill-Ratio Q1 2025 | 1,02 | 1,07 |
Während Krones mit einer prognostizierten EBITDA-Marge von über 10 % glänzt, bewegt sich Duerrs bereinigte EBIT-Marge im fortgeführten Geschäftsbereich in einer deutlich niedrigeren Spanne. Dieser Unterschied reflektiert die höhere Preissetzungsmacht und Effizienz von Krones in einem stabileren Marktumfeld.
Positiv: Beide Unternehmen wiesen im ersten Quartal 2025 eine positive Book-to-Bill-Ratio auf, was auf anhaltende oder sich stabilisierende Nachfrage hindeutet.
Stabilität oder Turnaround-Potenzial?
Für Anleger ergeben sich aus dieser Konstellation zwei klare Profile:
Krones-Szenario: Bewährte Qualität
Der Marktführer setzt seinen profitablen Wachstumskurs fort. Die starke Marktposition, der hohe Auftragsbestand und die finanzielle Solidität puffern externe Schocks ab. Die Aktie bleibt ein Kerninvestment für qualitätsorientierte Anleger, bietet jedoch aufgrund der bereits soliden Bewertung moderateres Kurspotenzial.
Duerr-Szenario: Turnaround-Wette
Die strategische Neuausrichtung trägt Früchte. Die Kostensenkungen greifen und neue Geschäftsfelder gewinnen an Dynamik. Eine Erholung in der Automobilindustrie wirkt als zusätzlicher Katalysator. Dieses Szenario birgt deutlich höheres Kurspotenzial, ist aber auch mit größeren Unsicherheiten verbunden.
Das Fazit: Zwei verschiedene Investmentansätze
Beide Aktien bedienen unterschiedliche Anlegerbedürfnisse. Krones überzeugt durch bewährte Stabilität, hohe Margen und Planungssicherheit – ideal für dividendenorientierte und risikoaverse Investoren.
Duerr hingegen bietet eine klassische Turnaround-Story mit erheblichem Aufholpotenzial, falls die strategische Transformation gelingt. Hier sind chancenorientierte Anleger gefragt, die bereit sind, höhere Risiken für potenziell überproportionale Gewinne einzugehen.
Der aktuelle Margenunterschied von etwa 5-6 Prozentpunkten zeigt das Ausmaß der Herausforderung – aber auch das Potenzial für Duerr.
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