Können wir jetzt Superdividenden von Öl-Aktien erwarten?
Öl-Aktien und die Dividenden: Das war in den vergangenen Jahren ein zweischneidiges Thema. Einerseits hat es zu Anfang dieses Jahrzehnts eine Menge Kürzungen gegeben. Unter anderem bei der Shell-Aktie oder auch bei der von BP. Aber das Momentum hat sich wieder etwas gewandelt.
Derzeit notieren die Notierungen von Brent schließlich bei über 95 US-Dollar je Barrel. Das zeigt, dass sich das Momentum in diesem Markt konsequent verändert hat. Riskieren wir daher einen Blick darauf, ob Superdividenden bei Öl-Aktien möglich sind oder eine Wunschvorstellung bleiben.
Öl-Aktien & Superdividenden: Möglich, aber nachhaltig?
Öl-Aktien und Superdividenden sind jedenfalls temporär eine Option. Wir erkennen in den vergangenen ca. anderthalb Jahren, dass viele Öl-Konzerne bereits die Dividende wieder konsequent wachsen lassen. Zuletzt auch im Rahmen der Quartalsberichtssaison, wo beispielsweise die Shell-Aktie die Dividende um 4 % im direkten Quartalsvergleich erhöhte.
Die hohen Notierungen von Brent und WTI führen konsequent zu einem freien Mittelzufluss, der noch dazu wächst. Bei einem Ölpreis von 95 US-Dollar ist der Spread zwischen Produktionskosten und Verkaufskosten inzwischen sehr hoch. Das führt zu überproportional wachsenden Ergebnissen und einem freien Cashflow im Vergleich zu den steigenden Notierungen von Brent und WTI selbst.
Wenn die Ergebnisse und der freie Cashflow bei Öl-Aktien weiterwachsen, so existiert der Spielraum, eine Superdividende zu schaffen. Oder zumindest mit weiterem Dividendenwachstum höhere Dividendenrenditen zu erzielen. Teilweise notieren die Ausschüttungssummen je Aktie und Vierteljahr bedeutend unter dem Niveau von vor der Pandemie. Das lässt weiteres Wachstumspotenzial in dieser Ölmarktphase zumindest möglich erscheinen.
Nachhaltigkeit & weitere Investitionsfelder
Öl-Aktien und Superdividenden unterliegen jedoch einem gewissen Opportunitätskostenprinzip. Das bedeutet, dass das Management sich konsequent überlegen muss, was man mit den jeweiligen freien Mitteln anstellen möchte. Investitionen in neue Geschäftsfelder und das Errichten einer nachhaltigeren, weniger von Ölpreisen abhängigen Basis ist konsequent entscheidender. Insbesondere Shell und BP wollen die Neuausrichtung langfristig erreichen, was jedoch die besagten Investitionen erforderlich werden lässt.
Eine zweite entscheidende Frage ist: Wie nachhaltig sind Notierungen von Brent und WTI über 90 US-Dollar je Barrel. Wie nachhaltig im Zweifel sogar ein Preisniveau von 80 US-Dollar je Fass? Im Moment erkennen wir, dass die Angebots- und Nachfragesituation eher auf Knappheit im Markt schließen lässt. Vor gerade einmal zwei Jahren hatten wir jedoch einen komplett gegenteiligen Markt.
Öl-Aktien und Superdividenden sind daher ein mögliches Szenario in dieser Marktphase. Aber die Frage um die Nachhaltigkeit des Marktniveaus und der besseren Verwendungsmöglichkeiten bleibt bestehen.
Der Artikel Können wir jetzt Superdividenden von Öl-Aktien erwarten? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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Vincent besitzt Aktien von Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2022