Die Spreads für Hochzinsanleihen haben sich ausgeweitet und
bewegen sich nun auf Höhe des langfristigen Durchschnitts,
während Aktien laut der Investmentgesellschaft immer noch über
ihrem historischen Niveau gehandelt werden.
“Unternehmensanleihen werden auf attraktiven Niveaus
gehandelt und die Renditen sind einladend”, schrieb das Credit &
Markets-Team von KKR, das von Chris Sheldon mit geleitet wird,
in einem Brief an die Anleger. Und auf den privaten
Märkten “könnte dies ein goldener Jahrgang für nachrangige
Schuldtitel sein”.


KKR verglich den Handel mit Hochzinsanleihen mit den
Möglichkeiten, die sich Anfang 2020 boten, als der Ausbruch der
weltweiten Pandemie einen Einbruch der Anleihemärkte auslöste.
KKR steckte damals Milliarden in den Kauf von Anleihen und
Krediten, während viele andere Investoren fernblieben, und das
Unternehmen ließ einen Fonds wieder aufleben, der darauf setzt,
von Marktverwerfungen zu profitieren. Dieser Fonds hat seither
eine Bruttorendite von 14% erwirtschaftet, wie aus einer
behördlichen Mitteilung hervorgeht.


KKR versah seinen Ausblick mit einem Warnhinweis: “Niemand
ist vor weiteren Schwächen gefeit, sollten die Aussichten der
Investoren pessimistischer werden”, so das in New York ansässige
Unternehmen in dem Schreiben. Die US-Notenbank biete keine
Unterstützung in Form von extrem niedrigen Zinsen mehr. “Diesmal
gibt es kein Auffangen durch die Fed”, so KKR.


Dennoch schätzt das Unternehmen, dass in den letzten zehn
Jahren an weniger als 15% der Tage die Spreads von
Hochzinsanleihen 600 Basispunkte überschritten haben, was
bedeutet, dass Ausverkäufe traditionell von kurzer Dauer waren.
In den letzten Wochen sind Käufer in den Markt eingestiegen, und
im Juli gab es weltweit die stärkste Rally für Junk Bonds seit
zwei Jahren.


Laut KKR werden 60% des Marktes für Hochzinsanleihen unter
90 Dollar je 100 Dollar Nennwert gehandelt, und kurzfristige
Anleihen, die in einigen Jahren zurückgezahlt werden, werden mit
einem “starken Abschlag” verkauft. Abflüsse von Privatanlegern,
erzwungene Verkäufe von Banken und große Verluste aufgrund von
Währungsgegenwind hätten eine Gelegenheit geschaffen, “offensiv
zu agieren und inmitten von wenig Liquidität Anlagemöglichkeiten
auf breiterem Niveau zu finden.”


KKR erklärte weiter, dass die Volatilität in nächster Zeit
anhalten werden und das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen
dürfte.