Kilde kehrt zurück: Comeback nach Horror-Sturz

Nach 21 Monaten Pause steht Aleksander Aamodt Kilde vor seinem Weltcup-Comeback. Der norwegische Ski-Star kämpfte sich nach seinem verheerenden Sturz in Wengen zurück – mit Mikaela Shiffrin an seiner Seite.
Der 13. Januar 2024 veränderte alles. Kilde krachte im Ziel-S der Lauberhorn-Abfahrt in die Fangnetze und verletzte sich schwer: tiefe Schnittwunde am Unterschenkel, komplexe Schulterverletzung, Nervenschäden. Der Speed-Spezialist landete im Rollstuhl.
Was folgte, war ein Kampf ums Überleben. Fünf Operationen, eine lebensbedrohliche Sepsis-Infektion, monatelanges Reha-Training in Innsbruck. Doch der Norweger gab nicht auf.
Shiffrin als emotionaler Anker
Mikaela Shiffrin erwies sich als entscheidende Stütze. Seine Verlobte bezeichnete Kilde als seinen "Anker" und seine "Motivatorin". Besonders emotional wurde es, als die US-Amerikanerin zum Trainingslager des norwegischen Teams nach Chile reiste.
"Niemand ist als Mensch perfekt, aber sie kommt der Perfektion nahe", schwärmte Kilde diese Woche von seiner Partnerin. Ihre gegenseitige Unterstützung half beiden durch schwere Verletzungszeiten.
Erste Schwünge nach anderthalb Jahren
Im August schnallte Kilde in Norwegen erstmals wieder die Skier an – ein emotionaler Meilenstein. Das Trainingslager in Chile folgte. "Es ist ehrlich gesagt ein ziemlich unglaubliches Gefühl. Ich war eineinhalb Jahre weg", teilte er via Instagram mit.
Den Saisonauftakt in Sölden lässt er aus. Das Comeback ist für Dezember in Beaver Creek geplant. Kilde schätzt ehrlich ein: Mental sei er bereit, körperlich fehlen noch etwa 20 Prozent – vor allem in der verletzten Schulter.
Neue Machtverhältnisse im Speed-Zirkus?
Kildes Rückkehr könnte die Weltcup-Hierarchie durcheinander wirbeln. In seiner Abwesenheit dominierte Marco Odermatt nicht nur die Technik-Disziplinen, sondern auch Abfahrt und Super-G. Ein wiedererstarkter Kilde würde für spannung sorgen.
Doch Geduld ist gefragt. "Es könnte sein, dass es am Anfang richtig schlimm ist und ich fünf Sekunden hinten bin, aber ich gebe nicht auf", so Kilde selbst über seine Erwartungen.
Seine Teilnahme an der Pressekonferenz in Sölden unterstreicht: Der Kämpfer ist zurück. Die Ski-Welt wartet gespannt auf eine der bemerkenswertesten Comebacks im alpinen Sport.