KI-Betrug: Stimmen-Klone hebeln Enkeltrick aus
Betrüger setzen Künstliche Intelligenz ein, um Stimmen zu klonen und Senioren mit gefälschten Notrufen zu täuschen. Parallel überrollen Millionen betrügerischer SMS deutsche Smartphones - getarnt als Paket- oder Zollbenachrichtigungen.
Die neue Masche wirkt perfide: Kriminelle klauen Audio-Schnipsel aus sozialen Medien und erzeugen damit täuschend echte Stimmen-Kopien. Mit der geklonten Stimme des Enkels oder der Tochter rufen sie dann die Großeltern an und inszenieren dramatische Notlagen. "Ich hatte einen schweren Unfall, brauch sofort Geld für die Kaution" - solche Schockanrufe setzen Opfer unter enormen psychischen Druck.
Smishing-Flut erreicht Deutschland
Zeitgleich rollt eine massive internationale SMS-Betrugs-Welle über deutsche Handys. Sicherheitsforscher entdeckten Hunderttausende gefälschte Webseiten, die über betrügerische Kurznachrichten verbreitet werden.
Die Masche läuft immer gleich ab: Angebliche DHL-Nachrichten fordern zur Nachzahlung von Zollgebühren auf. Links führen auf professionell gestaltete Fake-Seiten, die Kreditkartendaten abgreifen. Der Zoll stellt klar: Behörden fordern niemals per SMS zu sofortigen Online-Zahlungen auf.
Auch Bankkunden stehen im Visier. Gefälschte Nachrichten warnen vor angeblichen Kontosperrungen und locken auf Phishing-Seiten.
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Klassische Tricks bleiben gefährlich
Trotz neuer KI-Technologie setzen Betrüger weiter auf bewährte Maschen. Der "falsche Polizist" führt die Statistiken an: Anrufer geben sich als Ermittler aus, nutzen gefälschte Rufnummern und behaupten, Einbrecherbanden hätten es auf das Vermögen des Opfers abgesehen.
Das BKA warnt auch vor betrügerischen E-Mails angeblicher Behörden, die unter Androhung von Strafverfahren Daten oder Zahlungen erpressen wollen.
Cyberkriminalität wird zur Industrie
Hinter den Attacken steckt eine professionelle Infrastruktur. "Es hat sich eine regelrechte Underground Economy entwickelt", erklärt BKA-Abteilungsleiter Carsten Meywirth. Kriminelle mieten Schadsoftware an, beauftragen spezialisierte Phishing-Dienste und agieren arbeitsteilig von Callcentern im Ausland.
Die Angriffe werden psychologisch raffinierter und technisch ausgefeilter. Was heute Audio-Deepfakes sind, werden morgen Video-Deepfakes in Echtzeit-Anrufen sein.
Schutz durch gesundes Misstrauen
Experten raten zu einer einfachen Regel: Bei unerwarteten Geld- oder Datenforderungen sofort auflegen. Stattdessen über offizielle Kanäle zurückrufen und nachfragen.
Die Polizei appelliert an alle Betroffenen, jeden Betrugsversuch anzuzeigen. Nur so können Ermittler das wahre Ausmaß der Kriminalitätswelle erfassen und gegensteuern.








