Der österreichische Mautspezialist Kapsch TrafficCom versucht, den verlorenen Lkw-Mautauftrag in Tschechien doch noch für sich zu retten. In tschechischen Zeitungen ließ Kapsch am Freitag ein "Öffentliches Angebot an die tschechische Regierung" in Form eines Inserats veröffentlichen, in dem das Mautsystem zum neuen Preis von 6,9 Mrd. Kronen (267,5 Mio. Euro) angeboten wird.

Dieser Preis ist um 4 Mrd. Kronen niedriger als der Preis des siegreichen slowakisch-tschechischen Konsortiums SkyToll/CzechToll, dem das tschechische Verkehrsministerium den Zuschlag gegeben hat. Ursprünglich hatte Kapsch in der Ausschreibung mehr als 13 Mrd. Kronen gefordert.

Kapsch stellt die Ausschreibung für den Betrieb des Lkw-Mautsystems in Tschechien in den Jahren 2020 bis 2029 in Frage und argumentiert, das Prager Verkehrsministerium habe die Unterlagen in der Ausschreibung auf USB-Speichersticks an die Interessenten übergeben, wobei der Inhalt nicht in allen Fällen gleich gewesen sei.

Deswegen legte Kapsch Einspruch bei der Wettbewerbsbehörde (UOHS) ein, die zunächst die Ausschreibung aufhob. Nach einem Einspruch des Verkehrsministeriums gegen die Aufhebung des Mautauftrags wies die Behörde dann aber die Beschwerde von Kapsch ab, sodass das Verkehrsministerium den Vertrag mit SkyToll/CzechToll unterzeichnete. Der Chef von Kapsch in Tschechien, Karel Feix, sprach von einem "politischen Druck" auf die Wettbewerbsbehörde.

Kapsch hatte das Mikrowellen-Mautsystem in Tschechien errichtet und seit 2007 betrieben. Aus der neuen Ausschreibung ging SkyToll/CzechToll als Sieger hervor.

ps/cs/ivn

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