Jungstar Del Toro bringt Tour-of-Austria-Sieg ins Ziel
Rad-Jungstar Isaac del Toro hat sich den Triumph bei der Tour of Austria nicht mehr nehmen lassen.
Der am Vortag ins Rote Führungstrikot gekletterte 21-Jährige und sein UAE-Rennstall um Felix Großschartner kontrollierten die Schlussetappe am Sonntag mit Start und Ziel in Feldkirch souverän. Damit gewann die Österreich-Rundfahrt erstmals ein Mann aus Mexiko. Tagessieger nach 144 km wurde der Luxemburger Bob Jungels, der sich als einer der Ausreißer behauptete.
Große Verschiebungen im Klassement blieben aus. Der Oberösterreicher Großschartner kam als 22. mit dem arg dezimierten Hauptfeld ins Ziel und war in der Gesamtwertung als Zehnter (+3:18 Min.) bester Österreicher. Patrick Konrad wurde zum Abschluss Fünfter. Der Tiroler Emanuel Zangerle (Team Vorarlberg) wurde Bergwertungs-Zweiter hinter Nikolas Winokurow (Astana), Sohn von Ex-Profi Alexander Winokurow.
Mexikaner dominierte Tour of Austria
Del Toro siegte mit 29 Sekunden Vorsprung auf den Iren Archie Ryan (EF). Er gewann drei der fünf Etappen (700 km, fast 14.000 Höhenmeter) beim größten Rad-Etappenrennen Österreichs. Auch bei der im Vorjahr wegen des tragischen Todes von Andre Drege abgebrochenen Rundfahrt hatte mit Diego Ulissi ein Fahrer aus dem Hause UAE triumphiert.
Als Zweiter des diesjährigen Giro d'Italia hatte Del Toro bereits die Elite aufgemischt und sein Talent zuvor mit dem Gewinn der wichtigen Nachwuchsrundfahrt Avenir (2023) gezeigt. Beim UAE-Team von Superstar Tadej Pogacar steht er seit 2024 langfristig bis 2029 unter Vertrag.
Großschartner als Domestik gefragt
Auftaktetappensieger Großschartner war am Tag nach dem verlorenen Leader-Trikot als Helfer für seinen in Führung liegenden Teamkollegen gefragt. Riccardo Zoidl bleibt der letzte Heim-Gesamtsieger (2013), der Hrinkow-Routinier fuhr am Sonntag im anspruchsvollen Schlussstück als Teil einer vierköpfigen Ausreißergruppe noch einmal in der Auslage.
Zoidl erreichte das selektive Furkajoch sogar als Erster, musste bei der 5,7 km langen Kletterpartie auf den Dünserberg aber Jungels und Luca Vergallito ziehen lassen und wurde 35 km vor dem Ziel eingeholt.
Weil Vergallito als Gesamt-Elfter nur etwa vier Minuten Rückstand hatte, war das Hauptfeld um den als Tempomacher eingesetzten Großschartner bemüht, den Rückstand in Grenzen zu halten. Gut 40 km vor dem Ziel setzte sich der erfahrene Ineos-Mann Jungels von Vergallito ab und hielt sich bis zuletzt erfolgreich vor dem Peloton.
Den nach Jungels stattfindenden Massensprint am Feldkircher Kopfsteinpflaster entschied Ex-Weltmeister Rui Costa aus Portugal (+1:45 Min.) für sich. Auch Konrad, der nach einem Krampf bei dieser Tour früh ins Hintertreffen geraten war, konnte sich als Fünfter noch einmal in Szene setzen.