Joget und OpenAI: No-Code-Revolution für KI-Agenten startet durch
Die Demokratisierung der KI-Entwicklung gewinnt massiv an Fahrt. Neue No-Code-Plattformen ermöglichen es erstmals auch nicht-technischen Mitarbeitern, autonome KI-Agenten zu erstellen und einzusetzen. Von der Personalabteilung bis zum Kundenservice – ganze Arbeitsabläufe werden automatisiert, ohne eine einzige Zeile Code zu schreiben.
Den Startschuss für diese Revolution gab diese Woche Joget Inc. mit der Ankündigung seines AI Agent Builders, einem integrierten Bestandteil der neuen DX 9-Plattform. Das Tool bringt leistungsstarke, zielorientierte KI direkt in die Hände von Geschäftsanwendern. Parallel dazu hatte bereits OpenAI Anfang des Monats mit der Beta-Version seines AgentKit für Aufsehen gesorgt.
Was bedeutet das für deutsche Unternehmen? Die Macht der Automatisierung ist nicht länger auf IT-Abteilungen beschränkt. Stattdessen kann jeder Fachbereich seine eigenen intelligenten Assistenten entwickeln.
Komplexe Aufgaben per Drag-and-Drop lösen
Die neuen Plattformen versprechen eine radikale Vereinfachung bei der Erstellung von KI-Agenten – autonome Programme, die mehrstufige Aufgaben bewältigen, Entscheidungen treffen und mit anderer Software interagieren können.
Mit Jogets AI Agent Builder kann beispielsweise die HR-Abteilung visuell einen Agenten gestalten, der Onboarding-Nachfassaktionen automatisiert. Supply-Chain-Manager können Agenten erstellen, die Lagerbestände in Echtzeit überwachen. Der Fokus liegt klar auf geschäftlichen Auswirkungen – Fachexperten bauen die Tools, die sie benötigen, selbst.
OpenAI-CEO Sam Altman brachte das Problem auf den Punkt: Trotz großer Begeisterung für KI-Agenten schaffen es nur wenige in die Produktion. Schuld sind die komplexen Herausforderungen bei Orchestrierung, Tool-Anbindung und Benutzeroberflächen-Entwicklung.
Die Lösung: Ein visuelles Canvas namens Agent Builder, mit dem Nutzer per Drag-and-Drop Logik komponieren und externe Datenquellen wie Google Drive oder Microsoft Teams anbinden können. Erste Anwender wie das Fintech-Unternehmen Ramp berichten, funktionsfähige Agenten binnen weniger Stunden zu entwickeln.
Markt explodiert: Von 1,6 auf 15 Milliarden Euro
Der rasante Aufstieg leistungsstarker No-Code-KI-Tools ist eine direkte Antwort auf brennende Geschäftsprobleme. Unternehmen leiden unter einem erheblichen Mangel an KI-Entwicklern – traditionelle KI-Implementierungen werden dadurch teuer und langwierig.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der globale Markt für No-Code-KI-Agent-Builder erreichte 2024 bereits 1,6 Milliarden Euro und soll bis 2033 auf 15 Milliarden Euro anwachsen. Treiber ist der dringende Bedarf nach digitaler Transformation.
Nicht nur Joget und OpenAI mischen mit. Auch Plattformen wie Relevance AI, Voiceflow und Zapier Central bieten intuitive No-Code-Schnittstellen für ausgeklügelte KI-Agenten. Diese Tools ermöglichen nahtlose Integration mit Tausenden bestehender SaaS-Anwendungen – Agenten können im gesamten Software-Stack eines Unternehmens operieren.
Von starren Regeln zu intelligenter Anpassung
Die No-Code-Builder markieren einen bedeutenden Evolutionsschritt: weg von einfachen KI-Modellen hin zur "agentischen KI", bei der Systeme autonom komplexe Ziele verfolgen. Im Gegensatz zu traditioneller Automatisierung, die oft starren, vordefinierten Regeln folgt, können diese KI-Agenten denken, planen und sich anpassen.
Branchenexperten sehen einen Paradigmenwechsel: Der Fokus verschiebt sich vom reinen KI-Aufbau zur Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI-Agenten. Menschliche Mitarbeiter setzen strategische Ziele und übernehmen die Governance, während KI-Agenten operative Aufgaben ausführen.
Doch die rasante Innovation bringt auch Herausforderungen mit sich. Für Unternehmen sind Datengovernance, Sicherheit und verantwortungsvoller Einsatz dieser mächtigen Tools von größter Bedeutung.
Ausblick: Kollaborative Multi-Agent-Systeme
Wie geht es weiter? Die Entwicklung zielt auf immer ausgeklügeltere und kollaborative Multi-Agent-Systeme. Künftige Agenten werden lernen, ihre eigene Leistung zu optimieren und mit anderen Agenten zusammenzuarbeiten, um noch komplexere Geschäftsherausforderungen zu bewältigen.
Unternehmen wie Make zeigen bereits Funktionen, mit denen erfolgreiche KI-Agent-Workflows organisationsweit geteilt und neu kombiniert werden können – wiederverwendbare Bausteine KI-gestützter Expertise entstehen.
Die Entwicklung von Interoperabilitätsstandards wird entscheidend sein, damit Agenten verschiedener Plattformen kommunizieren und zusammenarbeiten können. Die Ära der autonomen KI-Belegschaft ist keine ferne Vision mehr – die No-Code-Tools von heute legen das praktische Fundament für diese Transformation.








