Der eVTOL-Pionier Joby Aviation hat mit der Übernahme des Passagiergeschäfts von Blade Air Mobility einen überraschenden Schachzug vollzogen. Während das Unternehmen technologische Meilensteine feiert, kämpft es gleichzeitig mit enttäuschenden Quartalszahlen und Analysten-Skepsis. Kann diese strategische Akquisition den Weg zur Kommerzialisierung ebnen – oder handelt es sich um eine Verzweiflungstat?

Übernahme mit Weitblick: Blades Netzwerk als Gamechanger

Die am Freitag abgeschlossene Transaktion bringt Joby sofortigen Zugang zu etablierten Märkten in New York City und Südeuropa. Doch der wahre Wert liegt in der Infrastruktur: Blade's Netzwerk von Terminals und ein loyaler Kundenstamm von über 50.000 Passagieren könnten Jobys Eintritt in den Markt dramatisch beschleunigen.

Die Übernahmebedingungen zeigen das strategische Kalkül:
- Bis zu 125 Millionen US-Dollar Gesamtvolumen
- 35 Millionen Dollar an Leistungsmeilensteine geknüpft
- Blade-CEO Rob Wiesenthal bleibt an Bord
- Erhebliche Einsparungen bei Infrastruktur- und Akquisitionskosten erwartet

Zwischen Euphorie und Ernüchterung: Die aktuelle Zerrissenheit

Doch die Übernahme kommt at a critical time. Erst Anfang August schockierte Joby mit enttäuschenden Q2-Zahlen:
- Verlust von 0,41 US-Dollar je Aktie
- Umsatz von nur 20.000 US-Dollar
- Deutliche Verfehlung der Analystenschätzungen

Die Reaktion folgte prompt: Mehrere Analysten downgradeten die Aktie von "Buy" auf "Hold", und der Kurs zeigte im vorbörslichen Handel deutliche Schwäche.

Dennoch meldete Joby nur Tage später einen operativen Durchbruch: Den ersten bemannten eVTOL-Flug zwischen zwei öffentlichen Flughäfen – eine 10-nautische-Meilen-Strecke in nur 12 Minuten. Diese technologische Demonstration unterstreicht das eigentliche Potenzial hinter den aktuellen Zahlen.

Internationale Expansion und militärische Ambitionen

Parallel zur Blade-Übernahme treibt Joby seine globale Strategie voran:
- Intensivierte Zusammenarbeit mit ANA Holdings in Japan
- Geplante Demonstrationsflüge auf der Expo 2025 in Osaka
- Partnerschaft mit L3Harris für autonome VTOL-Flugzeuge im Verteidigungssektor

Diese Initiativen zeigen: Joby denkt beyond urban air mobility und erschließt sich zusätzliche Einnahmequellen.

Finanzielle Ausgangslage: Ausreichend Brennstoff für den Endspurt?

Mit liquiden Mitteln von 991 Millionen US-Dollar Ende Q2 2025 verfügt Joby über eine solide finanzielle Basis. Die aktuelle Kursperformance spiegelt die Ambivalenz der Situation:

Trotz eines beachtlichen YTD-Plus von 74,91% zeigt die Aktie mit -17,54% in 30 Tagen deutliche Kurzfrist-Schwäche. Der Abstand von -30,60% zum 52-Wochen-Hoch bei 20,39 USD unterstreicht den aktuellen Druck.

Fazit: Alles steht und fällt mit der Zertifizierung

Die Blade-Übernahme ist clever – sie gibt Joby sofortige Marktpräsenz ohne jahrelangen Aufbau. Doch letztlich entscheidet sich alles an der FAA-Typenzertifizierung. Der erste FAA-konforme Prototyp für Endtests soll noch 2025 kommen.

Kann Joby die technologische Reife mit der kommerziellen Durchschlagskraft von Blade verbinden? Die Antwort darauf wird nicht nur über die Zukunft des Unternehmens, sondern über die gesamte Urban Air Mobility-Branche entscheiden.

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