JinkoSolar verzeichnet massive Verluste trotz Boom der Solarenergie. Politische Unsicherheiten und fallende Preise belasten die Branche, doch neue Märkte bieten Chancen.

Die Solarbranche steckt in der Krise – und JinkoSolar spürt die Auswirkungen besonders deutlich. Während die Nachfrage nach Solarenergie eigentlich boomt, kämpft der Modulhersteller mit massiven Verlusten und einem eingetrübten Marktumfeld. Doch es gibt auch Lichtblicke am Horizont.

Verluste statt Wachstum

JinkoSolars jüngste Quartalszahlen zeigen ein düsteres Bild:

  • 17,5 GW Modulauslieferungen
  • 1,91 Mrd. US-Dollar Umsatz
  • Nettoverlust von 181,7 Mio. US-Dollar

Der einst profitable Hersteller rutschte damit in die roten Zahlen – eine dramatische Wende gegenüber früheren Quartalen. Verantwortlich sind vor allem fallende Modulpreise und handelspolitische Unsicherheiten. Die Bruttomarge sank von +3,8% im Vorquartal auf -2,5%. Aktuell sieht das Unternehmen nur für 60-70% seiner 2025er Kapazitäten feste Aufträge.

Branche unter Druck

Das Problem betrifft nicht nur JinkoSolar:

  • Globale Solarfinanzierungen brachen im Q1 um 41% ein
  • First Solar korrigierte seine Jahresprognose deutlich nach unten
  • Neue Zölle und unklare Steueranreize bremsen Investitionen

"Die Branche befindet sich in einer Zwickmühle", analysieren Marktbeobachter. "Einerseits wächst der Bedarf an sauberer Energie rasant, andererseits erschweren politische Unsicherheiten die Planung."

Lichtblicke und neue Märkte

Doch es gibt auch positive Signale:

  • Rekordnachfrage nach Dachanlagen in Großbritannien
  • Neue Bauvorschriften treiben Installationen
  • USA verdoppelt heimische Solarzellenproduktion

Besonders der britische Markt zeigt, wie regulatorische Vorgaben die Nachfrage beflügeln können. Eine aktuelle Studie fordert sogar Solarpflicht für alle Neubauten. In den USA wächst die Produktion – getrieben durch Subventionen und lokale Inhaltsvorgaben.

Für JinkoSolar bleibt die Frage: Kann das Unternehmen die aktuelle Durststrecke überstehen, bis die politischen Rahmenbedingungen sich klären? Die nächsten Quartale werden entscheidend sein – sowohl für den Hersteller als auch für die gesamte Branche.