Kaum ein Thema wird derzeit – abgesehen von der weiterhin grassierenden Covid-19-Pandemie – so intensiv diskutiert wie der Klimawandel und der Kampf gegen denselben. Hitze, Überschwemmungen, Stürme: Die ersten Anzeichen sind bereits greifbar. Prognosen weisen darauf hin, dass beispielsweise mit strengeren Maßnahmen gegen Luftverschmutzung bis 2040 jährlich knapp 1,2 Millionen Todesfälle vermieden werden könnten.

Aus dieser gesamtgesellschaftlichen Debatte entstehen nicht nur Verpflichtungen, sondern auch Chancen für Anleger. Eine wesentliche Branche ist der Energiesektor. Ob für Stadtentwicklung, Immobilie oder Verkehr: Energieeffizienz und emissionsarme beziehungsweise klimaneutrale Energieträger sind die Zukunft und unabdingbar im Kampf gegen den Klimawandel.

Ein Beispiel ist Wasserstoff, das sauber, sicher und nahezu unbegrenzt verfügbar ist. Er lässt sich als Energieträger speichern und transportieren sowie zur Energieumwandlung einsetzen. Zudem ist er ein wichtiges Industrieprodukt: Bei der Verbrennung von Wasserstoff entsteht kein klimaschädliches CO2, sondern lediglich Wasser.

Laut der Forschungsstelle BloombergNEF könnte die Weltbevölkerung bis 2050 bis zu einem Viertel ihres Energieverbrauchs mit Wasserstoff decken, während die jährlich mit Wasserstoff erzielten Umsätze laut dem Hydrogen Council, einer globalen Initiative von Unternehmen aus den Bereichen Energie, Transport und Industrie, auf 2500 Milliarden US-Dollar wachsen könnten. Goldman Sachs schätzt in einer aktuellen Studie, dass grüner Wasserstoff bis 2050 einen adressierbaren globalen Markt von zehn Billionen Euro allein für die Versorgungsindustrie schafft. Es gibt einige Wasserstoff-Unternehmen am Markt, die es besonders zu beobachten gilt und langfristiges, hohes Potenzial aufweisen. Diese sind sowohl für die Energieversorgung als auch für Transport und Mobilität wichtig.

ITM Power beispielsweise stellt integrierte Wasserstoff-Energieanlagen her und ist auf Elektrolyseure und Wasserstoff für Brennstoffzellenprodukte spezialisiert. Die Wertentwicklung auf Jahressicht liegt bei mehr als 110 Prozent und auf Sicht von 36 Monaten bei fast 2100 Prozent.

PowerCell AB wiederum ist ein schwedisches Unternehmen und entwickelt Lösungen für die Stromerzeugung mit minimalen Auswirkungen auf die Umwelt. Zu den Produkten gehören Brennstoffzellen, Systeme und Dienstleistungen, die die Umweltbelastung durch die Energieerzeugung verringern sollen. Auf Sicht von drei Jahren hat sich der Kurs mehr als vervierfacht und bietet derzeit nach einer spürbaren Korrektur einen vergleichsweise günstigen Einstieg.

Doch nicht nur international finden sich spannende Wasserstoffwerte. Aus dem DAX kann man beispielsweise Linde nennen. Dessen Entwicklung ist sehr stabil (mehr als 40 Prozent in einem Jahr und knapp 100 Prozent in drei Jahren). Beim Industriegas Wasserstoff deckt Linde die gesamte Wertschöpfungskette ab und ist in Produktion, Speicherung und Distribution tätig.

SFC Energy wiederum ist ein börsennotierter Hersteller von Direktmethanol- und Wasserstoff-Brennstoffzellen mit Sitz in Brunnthal bei München. Das Unternehmen profitiert vom Wasserstoff-Boom und weist eine Wertentwicklung von fast 150 Prozent innerhalb eines Jahres und fast 350 Prozent innerhalb von drei Jahren auf.

Auch das deutsche Energieversorgungsunternehmen Uniper ist im Wasserstoffmarkt tätig. Die Wertentwicklung liegt auf Sicht von drei Jahren bei 50 Prozent und auf fünf Jahre bei mehr als 200 Prozent. 

Aus dem Börse Express-PDF vom 23. November - hier zum kostenlosen Download

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