iShares MSCI World ETF: Verstecktes Klumpenrisiko?

Was auf den ersten Blick wie eine breite Wette auf die globale Wirtschaft aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als hochkonzentrierte Tech-Wette. Der iShares Core MSCI World UCITS ETF (SWDA), mit über 111 Milliarden US-Dollar einer der größten seiner Art, hängt am Tropf weniger US-Technologieriesen. Doch was bedeutet diese extreme Fokussierung für Anleger, die eigentlich weltweite Diversifikation suchen?

Abhängigkeit von der Tech-Elite

Ein Blick in die Top-Holdings des ETFs offenbart das ganze Ausmaß der Konzentration: Allein NVIDIA, Microsoft und Apple machen zusammen über 14% des gesamten Fondsvolumens aus. Die zehn größten Positionen kommen sogar auf über 26% – ein beachtliches Klumpenrisiko für einen vermeintlich breit gestreuten Welt-ETF.

Die geografische Verteilung unterstreicht diese Schieflage: Über 70% der Anlagen liegen in den USA, während etablierte Märkte wie Japan oder Großbritannien nur im einstelligen Prozentbereich vertreten sind. Der ETF bildet damit weniger die Weltwirtschaft ab, sondern vielmehr die US-Tech-Landschaft.

Tech-Riesen treiben die Performance

Die jüngste Performance des Fonds wird maßgeblich von wenigen Titeln bestimmt. Während NVIDIA mit 35% Jahresperformance glänzt und Microsoft mit 24% kräftig zulegte, schwächelte Apple mit 8% Verlust. Diese extrem unterschiedliche Entwicklung der Top-Positionen zeigt, wie sehr der ETF-Erfolg vom Schicksal einzelner Unternehmen abhängt.

Günstige Alternativen mit gleichem Index

Für kostensensible Anleger gibt es interessante Alternativen: Der Xtrackers MSCI World UCITS ETF (XDWL) kommt mit einer geringeren Gesamtkostenquote von 0,12% daher, der HSBC MSCI World UCITS ETF (HMWO) bietet 0,15%. Beide verfolgen denselben Index wie der iShares-ETF, sind aber deutlich günstiger.

Die entscheidende Frage bleibt: Ist sich jeder Anleger bewusst, dass er mit einem vermeintlich weltweit gestreuten ETF in Wahrheit eine hochkonzentrierte Wette auf US-Tech-Giganten eingeht?