Der iShares MSCI World ETF (URTH) notiert aktuell bei 181,16 US-Dollar und steht heute vor einer entscheidenden Bewährungsprobe. Die halbjährliche Index-Überprüfung sorgt für hektische Aktivitäten bei passiven Fonds, die ihre Portfolios massiv umschichten müssen. Doch ist der Begriff „Welt-ETF“ angesichts der extremen US-Lastigkeit und der Dominanz weniger Tech-Giganten überhaupt noch gerechtfertigt?

Großes Umschichten startet

Heute Abend greift die halbjährliche Anpassung des MSCI-Index. Das Ereignis löst tektonische Verschiebungen im Finanzgefüge aus, da ETFs und Fondsmanager gezwungen sind, ihre Gewichtungen exakt an die neuen Vorgaben anzupassen. Im Fokus stehen dabei insbesondere die „Magnificent Seven“, deren Marktkapitalisierung die Struktur des Index maßgeblich verzerrt.

Investoren navigieren hier durch stürmische Gewässer einer Strategie, die sich immer weiter von einer echten globalen Streuung entfernt. Mit einem US-Anteil von über 70 Prozent agiert der ETF längst als Quasi-S&P 500, garniert mit europäischen und japanischen Qualitätsbeimischungen. Die Rallye von 16,12 Prozent seit Jahresbeginn wird primär durch den KI-Infrastruktur-Boom und die Halbleiterindustrie getrieben.

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Nvidia dominiert alles

Ein Blick in den Maschinenraum des Fonds offenbart die Abhängigkeit: Der Name „World“ kaschiert eine massive Konzentration auf US-Mega-Caps. Zwar umfasst das Portfolio theoretisch 1.347 Titel, doch die Realität sieht völlig anders aus: Die Top 10 Positionen beanspruchen allein rund 27,1 Prozent des gesamten Vermögens für sich.

Die Schwergewichte im Detail:
* Nvidia (5,56 %): Der Chip-Konzern ist inzwischen die größte Einzelposition im Fonds und spiegelt den beispiellosen Kapitalzufluss der Jahre 2024 und 2025 wider.
* Apple (5,02 %): Dient weiterhin als stabiler Anker im Portfolio.
* Microsoft (4,26 %): Unverzichtbar durch seine Enterprise-Software-Dominanz.
* Alphabet (kombiniert > 3,9 %): Rechnet man beide Aktienklassen zusammen, ist der Google-Einfluss immens.
* Eli Lilly (1,06 %): Der einzige Top-10-Vertreter, der nicht aus dem Tech- oder Kommunikationssektor stammt.

Das Klumpenrisiko ist damit unübersehbar. Anleger kaufen effektiv einen aggressiven US-Wachstumsfonds, bei dem internationale Märkte wie Japan (ca. 5,5 %) oder Großbritannien (ca. 3,8 %) eher als Bremsklotz denn als Diversifikation wirken.

Starke Zahlen, trügerische Ruhe?

Die bisherige Bilanz gibt den Bullen recht: Der Titel ist klar im Aufwärtstrend. Dennoch deutet der leichte Rückgang von fast einem Prozent im letzten Monat auf eine Konsolidierungsphase vor dem heutigen Rebalancing hin. Das Handelsvolumen bleibt mit rund 387.000 Anteilen im 30-Tage-Schnitt zwar solide, aber hinter den großen S&P-500-Pure-Plays zurück. Kann dieser extrem US-zentrierte Ansatz auch in Zukunft bestehen, oder wird die geografische Einseitigkeit bei einer Korrektur im Tech-Sektor zur Falle?

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