iShares MSCI World ETF: Rekordlauf hält an!

Der iShares MSCI World ETF (URTH) gilt als Basisinvestment für viele Depots, doch der Blick unter die Haube offenbart eine brisante Realität. Während der Name globale Diversifikation suggeriert, stellt sich angesichts der massiven Dominanz amerikanischer Tech-Werte die dringende Frage: Ist das noch ein Welt-Investment oder längst eine verkappte Wette auf die Wall Street?

Technologische Dominanz zementiert

Anleger navigieren durch stürmische Gewässer, in denen die USA als unangefochtener Leuchtturm fungieren. Der ETF spiegelt diese tektonische Verschiebung im Finanzgefüge eins zu eins wider: Mit einer Allokation von 72,40 Prozent in US-Wertpapieren ist das Portfolio extrem amerikalastig. Diese regionale Schieflage ist die direkte Konsequenz der massiven Outperformance der US-Märkte, die laut MSCI-Research allein im Jahr 2024 den Rest der Welt um beachtliche 17 Prozent hinter sich ließen. Wer diesen ETF hält, profitiert also primär von der KI-getriebenen Technologieführerschaft der Vereinigten Staaten.

Starke Rendite, hohes Klumpenrisiko?

Die Konzentration auf wachstumsstarke Sektoren zahlt sich für Investoren derzeit aus. Doch wie nachhaltig ist dieser Trend?

• Beeindruckende Performance: Seit Jahresbeginn erzielte der ETF eine Gesamtrendite von 18,77 Prozent.
• Wachstumsfokus: Die Entwicklung spiegelt weitgehend die Dynamik des S&P 500 wider.
• Spitzenbewertung: Das Fondsmanagement sichert sich damit im Vergleich zu über 300 globalen Fonds ein 5-Sterne-Rating von Morningstar.

Doch diese Stärke birgt Risiken. Die Top-10-Positionen machen inzwischen fast 28 Prozent des gesamten Fondsvermögens aus. Dies schafft ein nicht zu unterschätzendes Einzelaktienrisiko (Single-Stock-Exposure) innerhalb eines Produkts, das eigentlich der Risikostreuung dienen soll. Solange die Tech-Giganten liefern, dürften die Kurse steigen – doch wehe, wenn die Stimmung im Silicon Valley kippt.