iShares MSCI World ETF: Konzentration wird zum Problem

Der iShares Core MSCI World UCITS ETF steht vor einem Dilemma: Was einst als breit diversifizierte Weltmarkt-Anlage galt, entwickelt sich zunehmend zu einer konzentrierten Tech-Wette. Die jüngste Marktentwicklung zeigt eine besorgniserregende Abhängigkeit von wenigen US-Technologie-Giganten.
Diversifikation oder Konzentration?
Das ursprüngliche Versprechen des MSCI World Index – eine breite Streuung über 23 entwickelte Länder – gerät ins Wanken. Stattdessen dominieren wenige Mega-Cap-Aktien aus dem US-Technologiesektor das Geschehen. Diese Konzentration hat sich in jüngster Zeit noch verschärft und macht den ETF anfälliger für die Launen einzelner Schwergewichte.
Der Fonds mit einem verwalteten Vermögen von rund 105 Milliarden US-Dollar spiegelt einen Trend wider, der Anlegern gleichzeitig Fluch und Segen ist. Während die Tech-Rallye beträchtliche Gewinne bescherte, wächst das Klumpenrisiko stetig.
Die Macht der wenigen
Die Top-10-Positionen vereinen einen überproportional hohen Anteil des ETF-Vermögens auf sich. Nvidia hat durch seinen kometenhaften Aufstieg das Gewichtungsgefüge erheblich verschoben. Microsoft und Apple komplettieren das Trio der Marktbeherrscher, deren Kurskapriolen den gesamten Index in Bewegung versetzen.
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Diese Konstellation macht deutlich: Was als globale Diversifikation verkauft wird, entpuppt sich faktisch als konzentrierte US-Tech-Wette. Die Anleger investieren unwissentlich hauptsächlich in eine Handvoll amerikanischer Technologie-Konzerne, deren Geschicke über Erfolg oder Misserfolg der gesamten Position entscheiden.
Risiko steigt exponentiell
Doch was bedeutet diese Entwicklung konkret für Investoren? Die Antwort ist ernüchternd: Das Konzentrations-Risiko erreicht bedenkliche Ausmaße. Ein Einbruch der Tech-Giganten würde den vermeintlich breit gestreuten Welt-ETF erheblich in Mitleidenschaft ziehen.
Die passive Geldflut in global ausgerichtete Aktienfonds hält weiter an und verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Anleger vertrauen blind auf die Diversifikation, ohne die tatsächlichen Gewichtungen zu hinterfragen.
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