Ein strategischer Pakt mit dem Branchenrivalen Veeva Systems sollte eigentlich für Euphorie sorgen. Doch bei Iqvia, dem Datenriesen für die Life-Sciences-Branche, kämpfen fundamentale Stärken mit technischen Schwächen. Während das Unternehmen durch eine wegweisende Partnerschaft und solide Quartalszahlen punktet, zeichnen die Börse und einige Kennzahlen ein ganz anderes Bild. Steckt hier mehr dahinter als nur kurzfristige Verunsicherung?

Machtpoker beigelegt – Allianz mit Veeva

Am 18. August 2025 gaben Iqvia und Veeva Systems eine umfassende Langzeitpartnerschaft bekannt, die alle bisherigen Rechtsstreitigkeiten zwischen den beiden Giganten für klinische und kommerzielle Lösungen beilegt. Diese unerwartete Allianz ermöglicht die nahtlose Integration ihrer Software, Daten und Technologien – ein großer Schritt für ihre gemeinsamen Kunden aus der Biopharma- und Life-Sciences-Branche. Konkret tritt Iqvia Veevas CRO Clinical Data Partner-Programm bei und kann so die Veeva Clinical Suite für die Durchführung klinischer Studien nutzen. Ziel ist es, die klinische Entwicklung zu beschleunigen und den Patientenzugang zu Innovationen zu verbessern.

Solide Q2-Zahlen, aber mit Makel

Im zweiten Quartal 2025 lieferte Iqvia durchaus robuste Zahlen und übertraf die Erwartungen der Analysten:
* Umsatz: 4,02 Mrd. USD (gegenüber erwarteten 3,96 Mrd. USD) – ein Plus von 5,3 % gegenüber dem Vorjahr
* Bereinigter Gewinn je Aktie: 2,81 USD (gegenüber erwarteten 2,77 USD)
Besonders das Segment Technology & Analytics Solutions (TAS) stach mit einem Umsatzwachstum von 8,9 % hervor und deutet auf rege Kundennachfrage hin. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet Iqvia nun einen Umsatz zwischen 16,1 und 16,3 Mrd. USD sowie einen bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 11,75 und 12,05 USD.

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Doch hinter der soliden Umsatzfront lauern Probleme: Die Profitabilität leidet erheblich. Der Nettogewinn brach im Vergleich zum Vorjahr um 20,89 % ein, das Gewinnwachstum je Aktie (EPS) sogar um 17,32 %. Diese Diskrepanz zwischen wachsendem Umsatz und schwindenden Gewinnen wirft Fragen zur operativen Effizienz und Kostenkontrolle auf.

Technische und institutionelle Signale auf Rot

Die technische Chartlage bleibt trotz des jüngsten Aufwärtstrends angespannt. Der Williams %R, ein Momentum-Oszillator, sendet ein starkes bärisches Signal und deutet auf überverkaufte Bedingungen hin, die eine weitere Korrektur möglich erscheinen lassen.

Diese Skepsis spiegelt sich auch im Handeln großer Investoren wider. Während Wellington Management Group LLP seine Position im ersten Quartal massiv um 232,4 % aufstockte, reduzierten andere wie Erste Asset Management (-13,0 %) und Candriam S.C.A. (-3,3 %) ihre Anteile. Auch Insider verkauften im Juli Titel – ein klassisches Warnsignal.

Langfristig betrachtet zeigt die Aktie ein verheerendes Bild: Seit Jahresanfang verlor sie über 14 % und liegt satte 26 % unter dem Niveau von vor zwölf Monaten. Damit hat sie nicht nur den S&P 500 (plus 13,3 %), sondern auch den Healthcare-Sektor (minus 11,4 %) deutlich unterperformt.

Kann die neue Allianz mit Veeva den Abwärtstrend stoppen und die fundamentalen Schwächen in der Profitabilität überdecken? Die Analysten scheinen trotz allem optimistisch zu bleiben – ob zu Recht, wird sich zeigen müssen.

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