Investment-Experte Alexander Schneider stellt die wichtigsten Börsenstrategien vor
Das Hauptziel einer langfristigen Börsenstrategie besteht darin, bei möglichst geringem Risiko eine möglichst hohe Rendite zu erzielen. Vor allem Börseneinsteiger fühlen sich angesichts allerorts kursierender vermeintlicher Geheimtipps aber verunsichert und unterliegen bei der Investition psychologischen Effekten. Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich, einen genauen Blick auf verschiedene Börsenstrategien zu werfen und diese langfristig konsequent zu verfolgen. In diesem Artikel erklärt Alexander Schneider verschiedene Strategien und zeigt ihre jeweiligen Besonderheiten auf.
Warum es ohne Strategie nicht geht – Börsenexperte Alexander Schneider klärt auf
Bei der starken Volatilität von Aktienkursen übersehen Einsteiger gern, dass es sich bei Marktentwicklungen um langfristige Prozesse handelt. Vor allem große Unternehmen agieren mit langem Zeithorizont und reagieren damit auf immer globaler wirkende wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Entwicklungen.
Wenn man sich bei der Geldanlage ausschließlich an kurzfristigen Kursentwicklungen orientiert, wie sie zum Beispiel durch Ad-hoc-Meldungen, politische Machtwechsel, internationale Konflikte oder Gerüchte über Fusionen losgetreten werden, kann man sicherlich ein wenig Geld gewinnen. Langfristig wird man damit aber in aller Regel nicht erfolgreich sein. Schließlich reichen schon wenige Verluste und die Gewinne sind wieder aufgebraucht.
Um eine passende Anlagestrategie finden, ist es deshalb wichtig, sich zunächst die zentralen strategischen Aspekte des Börsenhandels vor Augen zu führen:
- Rendite, Risiko und Liquidität sollten individuell entsprechend den eigenen Voraussetzungen abgewogen werden.
- Die Strategie soll einfach angewendet werden können, damit man vor psychologischen Verzerrungen sicher ist.
- Die Strategie sollte sowohl für einzelne Aktien als auch für ganze Portfolios anwendbar sein.
- Die Strategie sollte sich über längere Zeiträume bewährt haben.
Die wichtigsten Börsenstrategien, die Anlegern in der Vergangenheit gute Dienste erwiesen haben, werden im Folgenden vorgestellt.
Alexander Schneider über die Buy-and-Hold-Strategie
Die Buy-and-Hold-Strategie kommt vor allem bei Privatanlegern zum Einsatz. Hierbei kauft man Aktien und hält sie langfristig in seinem Depot. Diese Vorgehensweise hat den Hintergrund, dass sich Kurse langfristig um einen Mittelwert bewegen, was wiederum das Verlustrisiko senkt. Gilt diese Strategie auch grundsätzlich als sicher, so sollte man doch Vorsicht walten lassen. Schließlich kann es immer passieren, dass ein Unternehmen in eine Schieflage gerät, sodass man sich kurzfristig von seinen Aktien trennen muss.
In solchen Situationen wird deutlich, wie wichtig Diversifikation für ein Portfolio ist. Hierbei geht es nicht nur darum, in verschiedene Unternehmen, sondern auch in verschiedene Branchen und Länder zu investieren, um Verluste kompensieren zu können. Darüber hinaus sollte man in verschiedene Risiko-Kategorien investieren, sodass man einerseits sicher anlegt, andererseits aber auch alle Renditepotenziale nutzen kann. Dies sind die wichtigsten Grundlagen der Alexander-Schneider-Strategie.
Investition in Wachstum – Value- und Growth-Strategien
Bei Value- und Growth-Strategien geht es darum, Wachstumspotenziale zu nutzen. Beim Value-Ansatz kauft man Aktien, die man für unterbewertet hält, und profitiert von erwarteten Kursgewinnen. Bei der Growth-Strategie auf der anderen Seite setzt man auf das Wachstum von Unternehmen und eine steigende Marktkapitalisierung. Hier lohnt es sich zum Beispiel, auf DAX-Unternehmen zu setzen, die im vergangenen Geschäftsjahr am stärksten gewachsen sind. Bei der Value-Strategie bieten sich aufstrebende Unternehmen mit niedrigem Kurs-Gewinn-Verhältnis an.
Da bei diesen und ähnlichen Strategien häufige Umschichtungen des Portfolios notwendig sind, sollte man bei der Auswahl eines Brokers auf niedrige Transaktionsgebühren achten. So geht man sicher, dass die Rendite nicht wieder durch die Kosten aufgezehrt wird.
Die Dividendenstrategie – wenn man Wert auf Sicherheit legt
Bei der Dividendenstrategie entscheidet man sich für Unternehmen, die ihren Anlegern die höchsten Dividenden bieten. Der wichtigste Maßstab ist hierbei die Dividendenrendite. Man errechnet sie, indem man die zuletzt gezahlte Dividende durch einen monatlich aktualisierten Kurs dividiert. Einmal- und Sonderauszahlungen werden nicht berücksichtigt.
Dieses Verfahren der Geldanlage eignet sich vor allem für sicherheitsbewusste Anleger. Eine hohe Rendite spricht schließlich auch für ein zukunftsfähiges Unternehmen. Weiterhin hat sich die Strategie in der Vergangenheit oft bewährt und kann deshalb auch Einsteigern empfohlen werden.
Trendbasierte und antizyklische Strategien – die Erfahrung macht den Unterschied
Bei trendfolgenden Strategien handelt man auf Grundlage der Überzeugung, dass Trendbewegungen nie ohne Grund entstehen und dass man auf sie aufspringen sollte. Nutzer der Strategie ziehen vor allem technische Chartanalysen zur Bewertung von Wertpapieren heran. Dabei gehen sie davon aus, dass jede Börsenbewegung schon einmal dagewesen ist und dass man aus dem Wissen darum Handlungsempfehlungen für Gegenwart und Zukunft ableiten kann. Trendfolgende Strategien werden vor allem dann angewandt, wenn sich die Märkte aufwärts bewegen. Problematisch ist dabei allerdings, dass man die Aktien schon zu einem sehr hohen Kurs kauft, was die Renditepotenziale schmälert.
Genau entgegengesetzt geht man bei antizyklischen Strategien vor. Hier investiert man andersherum als die breite Masse. Sind die Kurse niedrig, greift man zu, verzeichnen sie Höchststände, stößt man sie ab. Kerngedanke ist dabei die Annahme, dass die Kurse auch irgendwann wieder steigen werden und dass man dann von überdurchschnittlichen Gewinnen profitiert.
Man sollte dabei aber auch nicht die Börsenweisheit „Greife nie in ein fallendes Messer“ vergessen. Sie besagt, dass man nicht in Unternehmen mit schlechten Kennzahlen investieren sollte, nur weil die Kurse gerade niedrig sind. Schließlich ist nicht gesagt, dass sie keine Insolvenz anmelden. Hier kommt es vor allem auf Erfahrung an.
Über Alexander Schneider
Alexander Schneider ist ein erfahrener Börsenexperte, der Einsteigern und Fortgeschrittenen seine Anlagestrategien mit seinen erfolgreichen Publikationen zugänglich macht. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Kombination sicherheitsorientierter Aktien mit spekulativen Hebelscheinen zur Performance-Optimierung. Dabei setzt er auf eine intensive Marktbeobachtung und den Einsatz innovativer Analysetechniken, die Anlegern verschiedenster Kategorien neue Renditepotenziale eröffnen.