Covid-Lockdowns, milliardenschwere staatliche Stimulus-Programme, eine Inflation, wie es sie seit den 1970ern nicht mehr gab, Unterbrechung der Lieferketten: All das hat 2022 einen sehr unbekömmlichen Cocktail für die Börsen ergeben. Immer mehr Anlegerinnen und Anleger fragen sich nun, ob die notorischen Crash-Propheten an den Börsen mit ihren Rufen „Das wird noch viel schlimmer“ Recht haben könnten. Wir glauben das nicht. Zwar ist es möglich, dass die Börsen für eine gewisse Zeit weiter unter Druck stehen, doch einen dauerhaften Abwärtstrend halten wir für unwahrscheinlich. Statt uns mit solchen kurzfristigen Entwicklungen zu beschäftigen, fokussieren wir auf zwei Dinge: eine kluge Portfolio-Strategie und die Auswahl sehr aussichtsreicher Aktien. Heute beschäftigen wir uns mit Wirtschaftszweigen, die langfristig besonderes Potenzial bieten.

Energiewende benötigt deutlich mehr Rohstoffe als bisher.

Unser Haus erkennt bei den Rohstoffen seit Längerem ein strukturelles Angebotsdefizit, das auf längere Sicht nicht verschwinden wird. Getrieben wird der stark steigende Bedarf nach Metallen wie Kupfer und Lithium von der Energiewende und der Notwendigkeit, die Kohlendioxid-Emissionen global zu reduzieren. Kupfer wird als Stromleiter für Windturbinen und Solarzellen in rauen Mengen benötigt. Lithium ist für die Elektromobilität unverzichtbar. Diese starke und Jahrzehnte anhaltende Nachfrage trifft auf ein (noch) überschaubares Angebot an Abbaustätten, weshalb Aktien ausgewählter Unternehmen in diesem Sektor aus unserer Sicht großes Potenzial haben. Auch in der Landwirtschaft geht es um eine nachhaltige Erhöhung der Produktivität, um in Zeiten des Klimawandels ausreichend Lebensmittel produzieren zu können.

Attraktive Renditechancen dank unverzichtbarer Technologie.

Höhere Produktivität kann es ohne technologische Fortschritte nicht geben. Diese sind in einem inflationären Umfeld für jene Unternehmen besonders wichtig, die die höheren Input-Preise nicht eins zu eins an die Kunden weitergeben können, weshalb dann ihre Margen sinken. Hier helfen Automatisierung und Digitalisierung, etwa die Cloud-Technologie von Unternehmen wie Microsoft, Amazon, Alphabet und Co. Diese plattform-basierten Unternehmen haben hohe Umsatzrenditen von über 30 Prozent und ebensolche Margen. In Zukunft können sie dieses Niveau womöglich noch steigern, denn ihre Grenzkosten sind relativ niedrig und eine weitere Skalierung umso attraktiver. Freilich kommt es hier auf die kluge Auswahl an, wie die Kursverluste zahlreicher überbewerteter Aktien im Nasdaq 100-Index gezeigt haben.

Alternde Gesellschaften sind auf Health Care-Sektor angewiesen.

Die stete Alterung der Menschen in westlichen Gesellschaften, wie auch der zu beobachtende Anstieg von Zivilisationskrankheiten, machen den Health Care-Sektor zu einem langfristig sehr aussichtsreichen Investment. Die Behandlung von Adipositas (Fettleibigkeit), Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und weiteren Zivilisationskrankheiten ist kostenintensiv und ermöglicht den Playern teils sehr attraktive Erträge. Wir gehen davon aus, dass sich das in den nächsten Jahren nicht ändern wird. Zudem ist die Nachfrage nach Gesundheits-Dienstleistungen weitgehend konjunkturunabhängig. Daher schneiden Health-Care-Aktien in wirtschaftlich schwierigen Phasen oft besser ab als der breite Aktienmarkt – so auch in diesem Jahr.

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Meinungen und Anlagestrategien finden Sie auf www.v-check.de.

 

Aus dem Börse Express PDF vom 21.09. hier zum Download

 

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