Intel Aktie: Radikalkur oder Kapitulation?
Der Chip-Gigant befindet sich im tiefgreifenden Umbruch. Ein neuer CEO, massive Sparmaßnahmen und ein geplanter Stellenabbau werfen drängende Fragen auf: Gelingt der Befreiungsschlag oder rutscht der Tech-Riese tiefer in die Krise?
Neuer Kapitän, neuer Kurs?
Seit März 2025 steht mit Lip-Bu Tan ein neuer Mann an der Spitze von Intel, und er hat eine Mammutaufgabe vor sich: die Revitalisierung des Unternehmens, insbesondere im wichtigen Datacenter-Geschäft. Die Restrukturierung ist bereits in vollem Gange. Schlüsseleinheiten wie die Data Center Group berichten nun direkt an den CEO. Mit Sachin Katti wurde zudem ein neuer Chief Technology and AI Officer berufen, der die KI-Strategie vorantreiben soll. Berichten zufolge plant der Konzern sogar, seine Data Center und AI Group in zwei separate Einheiten aufzuteilen – eine für CPUs, die andere für KI-Beschleuniger.
Der Rotstift regiert: Harte Einschnitte
Die finanzielle Lage zwingt zu drastischen Maßnahmen. Im ersten Quartal 2025 musste Intel einen Nettoverlust von 821 Millionen US-Dollar bei einem Umsatz von 12,7 Milliarden US-Dollar verkraften. Als Reaktion darauf steht offenbar ein Abbau von über 20% der Belegschaft im Raum, was mehr als 21.000 Mitarbeiter treffen würde. Ziel ist es, die operativen Kosten im laufenden Jahr auf 17 Milliarden US-Dollar und 2026 auf 16 Milliarden US-Dollar zu drücken. Auch die Investitionsausgaben werden gekürzt. Um sich stärker auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, verkaufte Intel zudem 51% seines Altera-Geschäftsbereichs für programmierbare Chips für 4,46 Milliarden US-Dollar an Silver Lake.
Düsterer Ausblick trübt die Stimmung
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Obwohl die Aktionäre gestern noch grünes Licht für Mitarbeiteranreize und das Vergütungspaket des neuen CEOs gaben, konnte dies die Sorgen der Investoren nicht zerstreuen. Die Aktie notiert nahe ihres 52-Wochen-Tiefs und hat binnen eines Jahres rund 37% ihres Wertes verloren.Auch wenn das Ergebnis je Aktie (Non-GAAP) im ersten Quartal mit 0,13 US-Dollar die niedrigen Erwartungen übertraf, lag es doch 28% unter dem Vorjahreswert. Der Ausblick für das zweite Quartal ist ernüchternd: Ein Non-GAAP-Ergebnis je Aktie von null US-Dollar und ein sequenziell sinkender Umsatz lassen die Alarmglocken schrillen. Auch die Profitabilität gibt Anlass zur Sorge, da die Bruttomarge (Non-GAAP) bereits gesunken ist und im zweiten Quartal voraussichtlich weiter nachgeben wird.
Hoffnungsschimmer am Horizont?
Doch was bedeutet das alles für die Zukunft? Intel will zurück zu seinen Wurzeln im Engineering und die Produktivität seiner Ingenieure steigern. Entscheidend für den Erfolg der Turnaround-Strategie werden der Hochlauf des Intel 18A Prozessknotens in der zweiten Jahreshälfte 2025 und die Einführung der Panther Lake Client-CPUs bis Jahresende sein. Gelingt hier der Durchbruch?
Kampf an der Chip-Front
Der Halbleitermarkt ist hart umkämpft. Intel investiert massiv in KI-Technologie und strebt an, bis Ende 2025 über 100 Millionen KI-PCs mit seinen Core Ultra Chips auszustatten. Auch im Automobilsektor will man mit KI-gestützten System-on-Chips für softwaredefinierte Fahrzeuge Fuß fassen. Auf der Intel Foundry Direct Connect 2025 Ende April wurden die Foundry-Dienste und Fortschritte in der Next-Gen-Fertigung präsentiert. Allerdings bleibt das Foundry-Geschäft bisher unprofitabel, und Herausforderungen in der Server-CPU-Roadmap könnten Erstausrüster (OEMs) zur Konkurrenz treiben.Die aktuelle Bewertung mit niedrigen Kennzahlen wie dem Kurs-Buchwert-Verhältnis könnte zwar auf eine Unterbewertung der Vermögenswerte hindeuten. Die schwache finanzielle Performance und der trübe Ausblick stellen jedoch erhebliche unmittelbare Risiken dar. Der Weg zurück an die Spitze dürfte für Intel steinig bleiben.
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