Was macht man, wenn man die erste und einzige Therapie für eine bislang unheilbare Lungenerkrankung auf den Markt bringt? Richtig: Die Börse feiert einen. Bei Insmed ist genau das passiert – und die Party scheint noch lange nicht vorbei zu sein. Seit der FDA-Zulassung des Durchbruchmedikaments Brinsupri Mitte August geht es für den Biotech-Konzern nur noch in eine Richtung: steil nach oben.

Analysten im Euphorie-Modus

Der jüngste Kurssprung von über 7% am Dienstag ist nur die Spitze des Eisbergs. Was wirklich zählt, sind die Reaktionen der Finanzexperten. Gleich mehrere große Häuser haben ihre Erwartungen massiv nach oben geschraubt:

  • H.C. Wainwright verdoppelte sein Kursziel auf 240 Dollar
  • Stifel erhöhte auf 145 Dollar und verwies auf das Launch-Preis von 88.000 Dollar pro Jahr
  • William Blair startete mit "Outperform" und sieht Spitzenumsätze von 15 Milliarden Dollar bis 2035

Die Botschaft ist klar: Analysten sehen in Insmed nicht länger einen kleinen Biotech-Player, sondern einen künftigen Pharmariesen. Brinsupri allein könnte laut JPMorgan bis 2033 sieben Milliarden Dollar Umsatz generieren.

Mehr als nur ein Wundermittel

Doch der Hype hat noch einen zweiten Treiber: Positive Nachrichten von Konkurrenten wirken sich plötzlich auch auf Insmed aus. Als United Therapeutics gute Phase-III-Daten für seine IPF-Therapie meldete, profitierte Insmed sofort mit. Der Grund? Das Unternehmen arbeitet selbst an einer ähnlichen Therapie (TPIP) für dieselbe Erkrankung.

Selbst Insider-Verkäufe am Dienstag – immerhin über 200.000 Aktien – konnten die Kauflaune nicht bremsen. Bei einer Bewertung von über 25 Milliarden Dollar scheinen Anleger bereit, jeden Rücksetzer als Einstiegschance zu nutzen.

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Die Zahlen im Hintergrund

Trotz des Rummels bleibt Insmed ein typisches Biotech-Unternehmen in der Launch-Phase: Die Q2-Zahlen zeigten zwar einen Umsatzanstieg von 19% auf 107,4 Millionen Dollar durch das bestehende Medikament Arikayce, aber auch einen Nettoverlust von 321,7 Millionen Dollar. Dies ist jedoch strategisch bedingt – die hohen Ausgaben für Forschung und Vermarktung von Brinsupri sollen sich langfristig auszahlen.

Mit 1,9 Milliarden Dollar Cash bleibt das Unternehmen handlungsfähig. Die nächsten Wochen bringen mit Präsentationen bei Wells Fargo und Morgan Stanley weitere potenzielle Katalysatoren.

Konsolidierung oder weiter nach oben?

Technisch betrachtet zeigt die Aktie mit einem RSI von 66,5 überhitzte Züge. Nach einem Anstieg von über 100% seit Jahresbeginn und 72% seit Juni wäre eine Verschnaufpause nur natürlich. Doch bei Biotech-Unternehmen zählt oft weniger die Charttechnik als vielmehr der fundamentale Fortschritt.

Die entscheidende Frage bleibt: Kann Insmed die hohen Erwartungen an Brinsupri erfüllen? Der Markt für nicht-zystische Fibrose-Bronchiektasen ist mit 350.000-500.000 Patienten in den USA groß genug. Jetzt muss das Unternehmen liefern – denn in der Pharmabranche zählt am Ende nur der kommerzielle Erfolg.

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