Eine gemeinsame Studie der Stocholm School of Economics im
lettischen Riga und der University of Technology im
australischen Sydney nahm für einen Zeitraum von 13 Jahren
sämtliche US-Unternehmen und amerikanischen ETF unter die Lupe.
Dabei fanden sie “erhebliche Niveaus” an so genanntem Shadow
Trading.
In den in den fünf Tagen vor der Ankündigung von Fusionen
und Übernahmen ließ sich statistisch signifikant beoabchten,
dass das Handelsvolumens bei ETF in der gleichen Branche um
durchschnittlich 3% bis 6% anzog. 
“Die ETFs, bei denen es am wahrscheinlichsten ist, dass sie
von Insidern gehandelt werden, wenn Schattenhandel stattfindet,
weisen ein deutlich höheres Niveau an abnormalem Handel auf als
verschiedene randomisierte Kontrollstichproben anderer ETFs und
anderer Handelstage”, schrieben Elza Eglite, Dans Staermans,
Vinay Patel und Talis Putnins in der Studie vom 26. Januar.
Die Studie mit dem Titel “Using ETFs to Conceal Insider
Trading” schätzt, dass sich das Volumen solcher Aktivitäten von
2009 bis 2021 auf 212 Millionen Dollar pro Jahr belief.
“Unsere Schätzungen zum Umfang des Schattenhandels mit ETFs
stellen eine untere Grenze dar, da wir nur den Schattenhandel
vor Fusionen und Übernahmen untersuchen und nicht vor anderen
kursrelevanten Nachrichten”, schreiben die Autoren.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Phänomen in den Sektoren
Gesundheitswesen, Technologie und Industrie am weitesten
verbreitet ist. Schattenhandel kommt in diesen drei Sektoren bei
2% bis 12% der börsengehandelten Fonds vor, so die Autoren.
Während der Insiderhandel mit individuellen Aktien
schneller gefunden wird, ist er beim Handel mit verbundenen
Wertpapieren schwieriger zu erkennen. Marktteilnehmer haben in
letzter Zeit immer neue und raffiniertere Wege gefunden, um sich
der Kontrolle durch die Aufsicht zu entziehen.
“Unser Papier legt nahe, dass die Strafverfolgungsbehörden
auch den Handel mit anderen verwandten Wertpapieren wie ETFs
untersuchen sollten”, schreiben die Forscher.