Die Ski-Welt steht unter Schock – und Christof Innerhofer spricht erstmals über die unvorstellbaren Tage nach dem tragischen Tod seines Teamkollegen Matteo Franzoso. Der Italiener war diese Woche nach einem Trainingssturz in Chile seinen Verletzungen erlegen.

Bewegende Worte eines tief getroffenen Profis

"Ich habe in meiner Karriere schon viel erlebt, aber das nicht: ein unendlicher Schmerz", schreibt der 40-jährige Routinier auf Instagram zu einem Foto, das ihn unter Tränen zeigt. Die Emotionen sind raw, der Schmerz greifbar.

Innerhofer befand sich unmittelbar vor Franzoso auf der Strecke und erfuhr im Ziel vom verheerenden Sturz. Als er vom Sessellift aus die Unfallstelle erblickte, wurde ihm sofort die ganze Tragweite bewusst: "Ich bin fast durchgedreht."

Die leeren Stühle und schlaflosen Nächte

"Was für eine Tragödie, einen Kameraden so zu verlieren", beschreibt Innerhofer die surreale Situation. Die leeren Stühle am Teamtisch, die Abwesenheit wo gerade noch Leben war – nichts scheint mehr real.

Im Interview mit "La Repubblica" offenbart der Athlet die zermürbenden Folgen: "Ich kann nicht mehr schlafen. In der ersten Nacht bin ich bis vier Uhr morgens herumgelaufen, in der zweiten habe ich mich im Fitnessstudio ausgepowert. Ich bin am Boden zerstört."

Vorzeitige Abreise aus Respekt

Wie viele seiner Teamkollegen ist Innerhofer vorzeitig aus dem Trainingscamp abgereist. "Aus Respekt und weil es für mich keinen Sinn hat weiterzumachen", erklärt der Super-G-Weltmeister von 2011 deutlich.

"Es sind die schwierigsten Tage, die ich als Athlet erlebt habe", gesteht der erfahrene Skirennläufer. Doch typisch für seinen Charakter klingt auch Hoffnung durch: Er werde "wieder aufstehen, wie ich es schon tausendmal getan habe."

Zunächst steht jedoch etwas Anderes im Vordergrund: Innerhofer will zu Franzosos Beerdigung gehen und "versuchen, seiner Familie beizustehen". Eine Geste der Menschlichkeit inmitten der Tragödie.