Die günstigen Zeiten für Immobilienkäufer sind vorbei. Nach einer kurzen Verschnaufpause ziehen die Preise in Österreich wieder an - paradoxerweise ausgelöst durch bessere Finanzierungsbedingungen, die mehr Nachfrage schaffen.

Niedrigere Zinsen und das Ende strenger Kreditregeln sollten den Traum vom Eigenheim erleichtern. Doch genau diese Verbesserungen haben einen unerwarteten Effekt: Die gestiegene Nachfrage treibt die Preise wieder nach oben. Die Statistik Austria meldet für das erste Halbjahr 2025 einen Preisanstieg von durchschnittlich 2,8 Prozent bei Häusern und Wohnungen.

Die Phase sinkender Immobilienpreise, die 2023 und 2024 den Markt prägte, ist damit beendet. Für Kaufinteressenten bedeutet das: Das günstige Zeitfenster schließt sich rapide.

Kreditregeln gelockert: Banken haben mehr Spielraum

Ein Wendepunkt war das Auslaufen der KIM-Verordnung Ende Juni 2025. Diese strengen Kreditregeln hatten seit August 2022 die Vergabe von Immobilienkrediten stark eingeschränkt. Banken mussten strikte Grenzen einhalten: maximal 90 Prozent Beleihung und höchstens 40 Prozent des Nettoeinkommens für die Kreditraten.

Ohne diese starren Vorgaben können Banken wieder flexibler entscheiden. Gleichzeitig haben die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank seit Mitte 2024 Kredite spürbar günstiger gemacht. Die Folge? Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten ist im ersten Quartal 2025 deutlich gestiegen, bestätigt die Österreichische Nationalbank.

Preisbremse gelöst: Neubauten werden besonders teuer

Die besseren Finanzierungsmöglichkeiten haben den Markt schnell belebt. Besonders drastisch zeigt sich das bei Neubauten: Plus 3,6 Prozent im ersten Halbjahr 2025. Regional gibt es jedoch große Unterschiede - während Wien sich stabilisiert, verzeichnen Länder wie Kärnten kräftige Preissprünge.

Die Prognosen der Experten:
* 2025: etwa 0,5 Prozent Preisanstieg
* Ab 2026: Beschleunigung auf rund 3 Prozent jährlich

Die Zeit der Schnäppchenjagd ist vorbei. Das Angebot kann mit der steigenden Nachfrage nicht mehr mithalten.

Neubaukrise verschärft die Lage dramatisch

Zusätzlichen Preisdruck erzeugt eine massive Krise im Wohnungsbau. Die Zahl der Baugenehmigungen erreichte 2024 einen Tiefpunkt - mit Folgen bis 2026. Gerade in Ballungszentren wie Wien wird Wohnraum immer knapper.

Die Rechnung ist einfach: Wachsende Bevölkerung durch Zuwanderung trifft auf schrumpfendes Wohnungsangebot. Dazu kommen weiterhin hohe Baukosten, die Neubauprojekte verteuern. Das Ergebnis sind steigende Kauf- und Mietpreise.

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Das Zeitfenster schließt sich

Eine paradoxe Entwicklung prägt den Markt: Maßnahmen für günstigere Kredite haben die Nachfrage so stark angekurbelt, dass sie die Preise nach oben treiben. Der Leistbarkeitseffekt verpufft teilweise wieder.

Für Käufer bedeutet das konkret:
* Die Verhandlungsposition verschlechtert sich zusehends
* Zögern führt zu höheren Kaufpreisen
* Der Käufermarkt der Vorjahre ist Geschichte

Die Kombination aus "billigem Geld" und teurem Wohnen könnte noch Jahre anhalten.

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Was kommt als nächstes?

Analysten erwarten eine Fortsetzung der aktuellen Entwicklung. Die Nachfrage bleibt hoch, das Angebot knapp - ein Rezept für weitere Preissteigerungen. Eine Entspannung ist erst möglich, wenn die Bautätigkeit wieder deutlich anzieht. Doch hohe Kosten und langwierige Genehmigungsverfahren verzögern das.

Für Kaufinteressenten stellt sich die strategische Frage: Jetzt einsteigen und von den noch moderaten Zinsen profitieren? Oder riskieren, dass erwartete Preissteigerungen alle Finanzierungsvorteile zunichtemachen?

Die Antwort wird immer dringlicher - das günstige Zeitfenster schließt sich schneller als gedacht.