Immobilienpreise steigen wieder deutschlandweit

Der Wohnimmobilienmarkt kehrt in die Gewinnzone zurück. Nach zwei Jahren fallender Preise ziehen die Kaufpreise seit Jahresbeginn wieder deutlich an – getrieben von sinkenden Zinsen und anhaltend hoher Nachfrage.
Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen die Trendwende: Im ersten Quartal 2025 stiegen die Immobilienpreise um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das ist der stärkste Anstieg seit über zwei Jahren.
Besonders in den Städten explodiert die Nachfrage. In den sieben größten Metropolen verteuerten sich Eigentumswohnungen um 3,8 Prozent, in anderen Großstädten sogar um 6,1 Prozent. Die Preisrallye erfasst fast alle Regionen – nur dünn besiedelte Landkreise bleiben zurück.
Nordrhein-Westfalen zeigt moderaten Aufschwung
Das bevölkerungsreichste Bundesland bestätigt den Trend mit konkreten Zahlen. Der Grundstücksmarktbericht NRW 2025 verzeichnet eine deutliche Marktbelebung: Die Zahl verkaufter Eigentumswohnungen stieg um 16 Prozent.
Die Preisentwicklung blieb moderat. Sowohl Ein- und Zweifamilienhäuser als auch Wohnungen verteuerten sich um nur ein Prozent. Diese Zurückhaltung überrascht Experten, die stärkere Anstiege erwartet hatten.
Die Preisspanne im Land bleibt extrem: Während in Düsseldorf Bauland 1.050 Euro pro Quadratmeter kostet, gibt es in der Eifel erschlossene Grundstücke für unter 50 Euro.
Zinswende lockt Käufer zurück
Fallende Zinsen machen Immobilien wieder attraktiv. Seit Juni 2024 senkt die EZB schrittweise die Leitzinsen. Die Finanzierung wird dadurch kalkulierbarer und günstiger.
Gleichzeitig herrscht struktureller Wohnungsmangel. Der schleppende Neubau kann die Nachfrage nicht decken – besonders in Ballungszentren. Diese Kombination treibt Käufer und Preise nach oben.
Auch der angespannte Mietmarkt spielt eine Rolle. Steigende Neuvertragsmieten lassen viele Mieter wieder über Wohneigentum nachdenken.
Energieeffizienz wird zum Preistreiber
Der Markt differenziert sich zunehmend. Energieeffiziente Immobilien erzielen die höchsten Preissteigerungen, während sanierungsbedürftige Objekte zurückbleiben.
Käufer kalkulieren Sanierungskosten von Anfang an ein. Verkäufer können durch gezielte Modernisierung den Wert ihrer Immobilie signifikant steigern. Die Energiebilanz wird zum entscheidenden Verkaufsargument.
Experten erwarten moderates Wachstum
Für 2025 prognostizieren Marktexperten Preissteigerungen zwischen zwei und vier Prozent. Zweistellige Zuwachsraten wie vor 2022 sind nicht zu erwarten.
Der Markt hat sich auf einem höheren Niveau stabilisiert. Die hohe Nachfrage wird anhalten, das knappe Angebot stützt die Preise. Weitere Zinssenkungen könnten die Entwicklung zusätzlich befeuern.
Der deutsche Immobilienmarkt hat seine Talfahrt beendet und steuert auf eine Phase stabilen, aber differenzierten Wachstums zu.