Unter anderem wurde im Podcast mit Ernst Huber, CEO der DADAT Bank, Bruno Ettenauer und Andreas Feuerstein besprochen, was als Stärke des Geschäftsmodells des Immobilienkonzerns s Immo gesehen wird (dessen Aktie im österreichischen Leitindex ATX notiert). Die klare Antwort: die regionale sowie assetseitige Diversifikation über die Bereiche Büro, EKZ, Hotel und Wohnen: „Denn nicht nur Schweinebäuche haben einen Zyklus, sondern sämtliche Kapitalmärkte. Da ist es am besten,wenn man mehrere Zyklen nebeneinander bespielt und damit eine bessere Risikostreuung erreicht”, sagt Feuerstein. Der neue CEO, früher beim Bürospezialisten CA Immo, möchte an der Strategie auch nichts ändern: „Es wäre falsch, Stärken zu reduzieren. Und die Stärke der s Immo war zuletzt der Multi-Asset-Ansatz”, sagt Ettenauer, der den Fokus nun darauf lenkt, die bestehenden Märkte weiter zu stärken.

Die Aktie notiert seit 1987 an der Wiener Börse - und brachte bisher einen Ertrag von rund sechs Prozent pro Jahr. Für Feuerstein ein Resultat der Portfoliostreuung. Denn rein mit deutschen Wohnimmobilien sind nur Rendite von etwas über drei Prozent zu erzielen, da gilt es die weiter höheren Renditen in CEE-Staaten gezielt zu nutzen: „Und man schafft dieses Resultat nur, wenn man im Konzern schlank aufgestellt ist”.

Dass die Aktie bewertungstechnisch unter dem Branchenschnitt notiert (Buchwert 1,0 zu 1,2), führt Feuerstein auf zwei Punkte zurück: Die eigene breite Aufstellung, während der Markt in den vergangenen Jahren Pure-Player favorisierte, etwa das reine Büro-Portfolio; Und Wien ist trotz allem international eine Nebenbörse ... er verweist aber auch darauf, dass Gesellschaften mit gemischtem Portfolio historisch immer eher knapp unter dem Buchwert notieren.

Indirekt mit dem Pure-Play-Gedanken begründet Ettenauer, warum sich die s Immo von ihrer Beteiligung an der Immofinanz trennt: „Der Kapitalmarkt sieht Beteiligungen an anderen Gesellschaften nicht so gern - er könnte ja direkt investieren, wenn er das möchte. Eine Ausnahme ist, wenn eine strategische Idee dahintersteckt. Diese Optionen sind mittlerweile weggefallen und wir gehen dafür wieder von der indirekten in die direkte Veranlagung in Immobilien.”

ESG ist für Ettenauer nicht nur eine Frage von Moral, Ethik und Verantwortung, sondern mehr und mehr eine der Wettbewerbsfähigkeit. Mit ein Grund, warum die entsprechend zertifizierten Immobilien bei der s Immo heuer weiter aufgestockt werden.

Aufgestockt zeigte sich zuletzt auch die Inflation. Für ein Immobilienunternehmen per se kein Schreckensszenario: Die Immobilienpreise steigen in der Regel, die Mieten durch die VPI-Bindung auch - 100prozentigen Hedge sieht Ettenauer aber nicht. Aber den unternehmensspezifischen Vorteil, die eigenen langfristigen Verbindlichkeiten abgesichert zu haben: Zinserhöhungen ‘schaden’ nicht, die Inflation knabbert am realen Wert der Verbindlichkeiten.

Die Zeit des Tokens statt Grundbuch sieht Ettenauer noch nicht: „Betongold wird in der herkömmlichen Form sicher noch weiter den künstlichen Token überlegen sein.” Dies und mehr gibt’s im Podcast hier, etwa was der Film ‘Wall Street’ mit dem Vorsorgeverhalten von Feuerstein zu tun hat. Oder was Ettenauer dazu sagt, dass mehr und mehr ausländisches Kapital in heimische Immobilienaktien fließt („Woher die Investoren kommen ist eigentlich sekundär. Aber...”) ... Mehr zur s Immo gibt’s im Aktienalmanach des Börse Express auf Seite 17.

 

Aus dem Börse Express PDF von 17. Februar hier zum Download

 

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