Immobilien-Investment: Büros erobern Spitzenplatz zurück
Der deutsche Immobilien-Investmentmarkt sendet im dritten Quartal 2025 erste Erholungszeichen. Mit einem Transaktionsvolumen von 7,6 Milliarden Euro steigt die Aktivität um 20 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Doch die Wende steht noch auf wackligen Beinen. Das Gesamtvolumen der ersten neun Monate liegt mit 21,6 Milliarden Euro immer noch 9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. BNP Paribas Real Estate beziffert den Umsatz sogar auf 23,8 Milliarden Euro - damit erreicht der Markt zumindest Vorjahresniveau.
Büroimmobilien überraschen mit Comeback
Die größte Überraschung: Büroimmobilien erobern ihren Spitzenplatz zurück. Nach zwei schwachen Jahren investierten Anleger in den ersten drei Quartalen 4,5 Milliarden Euro in Büroobjekte - ein Plus von 23 Prozent.
"Das Vertrauen der Investoren in eine langfristig stabile Nachfrage nach Büros beginnt wieder zu steigen", analysiert BNP Paribas Real Estate. Großtransaktionen wie der Verkauf des "Upper West" in Berlin und des "Atlantic Hauses" in Hamburg untermauern diesen Trend.
Logistik- und Einzelhandelsimmobilien folgen mit jeweils 4,2 Milliarden Euro. Gesundheitsimmobilien boomen mit einem Wachstum von über 63 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro.
Wohnungen bleiben Marktführer - trotz Angebotsmangel
Der Wohninvestmentmarkt behauptet sich als umsatzstärkste Kategorie. 6,3 Milliarden Euro flossen in Wohnimmobilien - sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Die hohe Nachfrage trifft jedoch auf ein begrenztes Angebot, besonders bei großvolumigen Objekten.
"Einerseits sind zahlreiche Objekte auf dem Markt, andererseits wollen viele Investoren den Wohnanteil in ihren Portfolios ausbauen", erklärt Marco Högl von Savills. Im Core-Plus- und Value-Add-Segment löse sich der Knoten merklich.
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Private Investoren nutzen ihre Chance
Während institutionelle Anleger zögern, schlagen private Kapitalquellen und Family Offices zu. Mit einem Nettoankaufsvolumen von 2,2 Milliarden Euro waren sie die aktivste Käufergruppe. Sie sicherten sich hochwertige Objekte, die große Investoren links liegen ließen.
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Experten warnen vor Euphorie
"Der generelle Befund bleibt unverändert: Die Erholung ist fragil", warnt Karsten Nemecek von Savills. Viele Transaktionsprozesse seien keine Selbstläufer, da Eigentümer selten zu jedem Preis verkaufen müssen.
Die Spitzenrenditen haben sich stabilisiert: Büros erreichen im Schnitt der A-Standorte 4,36 Prozent, Wohnimmobilien 3,6 Prozent. Diese neue Preisrealität akzeptieren Käufer und Verkäufer langsam.
Jahresendgeschäft könnte überraschen
Für das Schlussquartel erwarten Marktbeobachter eine weitere Belebung. Gut gefüllte Deal-Pipelines lassen auf eine kleine Jahresendrallye hoffen. Ob diese ausreicht, um das Gesamtjahr über Vorjahresniveau zu heben, bleibt offen.
Langfristig bleiben die Aussichten positiv - vor allem für Wohnimmobilien, wo der anhaltende Mangel die Nachfrage antreibt. Die weitere Entwicklung hängt jedoch stark von Zinspolitik und gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab.