Ein Formel-1-Kapitel geht zu Ende: Christian Horner und Red Bull Racing haben ihre Zusammenarbeit offiziell beendet. Der langjährige Teamchef, der den Rennstall zu unvergleichlichem Erfolg führte, verlässt das Team nach monatelangen Turbulenzen. Die Trennung wurde am Montag bestätigt – und soll den Briten eine stattliche Abfindung einbringen.

Sechzehn Jahre und unzählige Triumphe

Horner prägte Red Bull Racing wie kaum ein anderer. Seit dem Formel-1-Eintritt des Teams 2005 stand der 51-Jährige an der Spitze. Unter seiner Führung feierte der Rennstall historische Erfolge: sechs Konstrukteurs-Weltmeisterschaften und acht Fahrer-Titel schrieben sich in die Annalen ein. Namen wie Sebastian Vettel und Max Verstappen wurden unter Horners Regie zu Weltmeistern.

Doch bereits im Juli zeichnete sich die Wende ab. Damals gab Horner seine operative Rolle als Teamchef ab. Viele sahen darin bereits das Vorspiel für den heutigen endgültigen Abschied.

Millionen-Deal beendet monatelange Spekulationen

Laut BBC-Berichten soll Horner eine Abfindung in Höhe von umgerechnet 60 Millionen Euro erhalten haben. Andere britische Medien sprechen sogar von bis zu 90 Millionen. Das dürfte eine der höchsten Abfindungen in der Formel-1-Geschichte sein.

Hinter den Kulissen brodelte es bereits seit Monaten. Auslöser waren Vorwürfe einer Mitarbeiterin, die Horner unangemessenes Verhalten vorgeworfen hatte. Der Brite wies die Anschuldigungen stets zurück – und wurde tatsächlich durch eine unabhängige Untersuchung entlastet.

Doch der Schaden war bereits angerichtet. Die Kontroverse hatte Horners Position als Teamchef nachhaltig erschüttert. In der Hochphase der Krise stand nicht nur die sportliche Zukunft des Teams auf dem Spiel, sondern auch der Zusammenhalt innerhalb der gesamten Red-Bull-Organisation.

Was bedeutet das für Red Bulls Zukunft?

Die Formel-1-Welt fragt sich nun: Kann Red Bull ohne die prägende Führungsfigur an der Spitze weiterhin dominieren? Horner galt als strategisches Mastermind hinter den Erfolgen. Seine Fähigkeit, talentierte Fahrer zu entwickeln und das Team durch turbulente Zeiten zu führen, war legendär.

Die Nachfolge ist noch nicht offiziell geklärt. Fest steht: Das Team verliert nicht nur einen Chef, sondern eine Institution. Die Ära Horner endet damit genau dort, wo sie begann – bei Red Bull. Nur unter völlig anderen Vorzeichen als noch vor einem Jahr, als die Dominanz des Teams unangefochten schien.

Die Formel-1-Saison wird zeigen, wie sehr der Abgang des langjährigen Teamchefs die Dynamik bei Red Bull verändert. Eins ist sicher: Die Horner-Ära wird als eine der erfolgreichsten in der Geschichte des Sports in Erinnerung bleiben.