Der norwegische Schifffahrtsriese Hoegh Autoliners setzt voll auf Umwelt – und das könnte sich auszahlen. Während die gesamte Branche unter Druck steht, ihre CO₂-Emissionen drastisch zu senken, prescht das Unternehmen mit einem ehrgeizigen Flottenerneuerungsprogramm vor. Die Frage ist: Wird diese milliardenschwere Wette auf grüne Technologie zum Kurstreiber oder zur teuren Fehlinvestition?

Aurora-Klasse setzt neue Maßstäbe

In Japan wurde jüngst das fünfte Schiff der revolutionären Aurora-Klasse getauft: die "Höegh Sunrise". Diese Autotransporter der neuen Generation gelten als die größten und umweltfreundlichsten ihrer Art weltweit. Mit einer Kapazität von 9.100 Fahrzeugeinheiten können sie Elektroautos auf allen vierzehn Decks transportieren.

Das Besondere: Die Schiffe fahren zunächst mit verflüssigtem Erdgas (LNG) und reduzieren damit die CO₂-Emissionen pro Fahrzeug um beeindruckende 58 Prozent gegenüber dem Branchendurchschnitt. Doch das ist erst der Anfang. Die Schiffe sind bereits für den Betrieb mit kohlenstoffneutralem Ammoniak zertifiziert – als erste ihrer Klasse überhaupt.

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Aggressive Expansion bis 2027

Hoegh Autoliners verfolgt einen straffen Zeitplan: Alle sechs Monate sollen bis zur ersten Jahreshälfte 2027 zwei weitere Aurora-Schiffe ausgeliefert werden. Damit wächst die Flotte auf zwölf hochmoderne Carrier an. Die Reederei hat bereits Partnerschaften mit großen Ammoniakproduzenten geschlossen, um die Kraftstoffversorgung für die Zukunft zu sichern.

Diese Strategie zielt direkt auf das Jahr 2040 ab – dann will das Unternehmen komplett emissionsfrei operieren. Angesichts verschärfender Umweltauflagen und steigender Kundennachfrage nach nachhaltigen Transportlösungen könnte sich diese Investition als Wettbewerbsvorteil erweisen. Ob die Märkte diesen Kurs honorieren, wird sich jedoch erst zeigen müssen.

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