HMS Bergbau Aktie: Paradoxe Rally!

Ein Rohstoffhändler steigert seine Erträge, obwohl der Umsatz schrumpft - und das in einem schwierigen Marktumfeld. Genau dieses Kunststück ist HMS Bergbau im ersten Halbjahr gelungen. Doch kann das Unternehmen diesen überraschenden Erfolgskurs fortsetzen?

Die Kunst, mehr mit weniger zu verdienen

Während der Umsatz um über 12 Prozent auf 643 Millionen Euro einbrach, legte das operative Ergebnis (EBITDA) um 5 Prozent auf 8,3 Millionen Euro zu. Diese scheinbar paradoxe Entwicklung erklärt sich durch geschicktes Management und eine verbesserte Marge in einem herausfordernden Rohstoffmarkt.

Die wichtigsten Eckdaten im Überblick:
- EBITDA-Wachstum von 5% trotz Umsatzrückgangs
- Halbjahresüberschuss von 5,8 Millionen Euro
- Liquide Mittel von 62,9 Millionen Euro
- Jahresprognose bestätigt: 20 Millionen Euro EBITDA erwartet

Strategischer Schachzug: Vom Händler zum Produzenten

Die eigentliche Überraschung kommt jedoch aus der Strategieabteilung: HMS Bergbau erweitert sein Geschäft massiv um Ölprodukte und Flüssigbrennstoffe. Schiffstreibstoffe, Diesel, Benzin und sogar Flüssigerdgas stehen ab sofort auf der Handelsliste.

Doch das ist nur der Anfang. Noch bedeutender: Das Unternehmen plant, künftig selbst in den Abbau und die Verarbeitung von Rohstoffen einzusteigen. Dieser Schritt könnte die Wertschöpfungskette revolutionieren - und die Margen nachhaltig verbessern.

Finanzierung steht - aber reicht der Schwung?

Mit einer frisch platzierten Unternehmensanleihe hat sich HMS Bergbau die nötigen Mittel für die Expansion gesichert. Die Führungsebene zeigt sich zuversichtlich und hält an der Prognose von 1,5 Milliarden Euro Umsatz und 20 Millionen Euro EBITDA für 2025 fest.

Doch die eigentliche Frage bleibt: Kann das Unternehmen seine neu gewonnene operative Stärke in nachhaltiges Wachstum übersetzen? Die Expansion in neue Geschäftsfelder und der geplante Einstieg in die eigene Produktion werden den Beweis antreten müssen.