Der Telemedizin-Anbieter Hims & Hers steht vor einem Scherbenhaufen: Novo Nordisk wirft dem Unternehmen "betrügerisches Marketing" vor und beendet die Partnerschaft. Gleichzeitig klagen Anleger auf Schadensersatz und werfen dem Management vor, sie mit falschen Angaben in die Irre geführt zu haben. Steht das Geschäftsmodell des Unternehmens vor dem Kollaps?

Pharma-Gigant schlägt zurück

Den entscheidenden Schlag versetzte Novo Nordisk am 23. Juni. Der dänische Pharmakonzern kündigte die Zusammenarbeit mit Hims & Hers und erhob schwere Vorwürfe: Das Unternehmen betreibe "betrügerisches Marketing" und verkaufe "illegitime Nachahmer-Versionen von Wegovy", die Patienten gefährdeten.

Die Reaktion der Börse war brutal. Am Tag der Ankündigung stürzte die Aktie um über ein Drittel ab – ein Kurssturz, der Milliarden an Marktwert vernichtete.

Sammelklage bringt Details ans Licht

Nur zwei Tage später folgte der nächste Paukenschlag: Eine Sammelklage wirft Hims & Hers und dem Management vor, zwischen dem 29. April und 22. Juni falsche und irreführende öffentliche Aussagen getätigt zu haben. Die Kläger behaupten, sie hätten Aktien zu künstlich aufgeblähten Preisen gekauft.

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Der Kern der Anschuldigungen ist brisant: Hims & Hers soll Medikamente unter dem "falschen Deckmantel der Personalisierung" verkauft haben. Noch schwerwiegender: Das Unternehmen habe verschwiegen, dass die lukrative Partnerschaft mit Novo Nordisk wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken auf der Kippe stand.

Geschäftsmodell unter Beschuss

Die Vorwürfe treffen das Herz des Geschäftsmodells. Statt individuell angepasste Medikamente anzubieten, soll Hims & Hers im großen Stil standardisierte Nachahmer-Präparate verkauft haben – ein Vorgehen, das regulatorische Fragen aufwirft und die Glaubwürdigkeit des gesamten Unternehmens erschüttert.

Für Anleger stellt sich nun die Frage: Kann sich Hims & Hers von diesem Vertrauensbruch erholen oder war die Partnerschaft mit Novo Nordisk das Fundament, auf dem das ganze Konstrukt stand?

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