Finanzielle Schieflage

Der Schokoladenriese Hershey steckt in der Klemme. Die jüngsten Quartalszahlen zeigen ein düsteres Bild: Die Nettoumsätze brachen um 13,8% auf 2,8 Milliarden Dollar ein. Noch dramatischer fiel der Gewinneinbruch aus – ein Minus von 71,7% auf 224,2 Millionen Dollar. Pro Aktie schrumpfte der Gewinn auf magere 1,10 Dollar.

Die organischen Verkäufe sackten um 13,2% ab, angetrieben von einem massiven Volumenrückgang um 15 Prozentpunkte. Lediglich Preiserhöhungen von 2% milderten das Debakel etwas. Während die Nordamerika-Süßwarensparte 15% weniger umsetzte und die internationalen Verkäufe um 15,9% einbrachen, glänzte einzig der salzige Snack-Bereich mit einem Plus von 1%.

Zollschock trifft Schokoladenhersteller

Doch die eigentliche Bombe tickt im Hintergrund: Die aktuellen Zollabgaben belasten Hershey mit 15 bis 20 Millionen Dollar allein im zweiten Quartal. Ungebremst könnten die Tarife im zweiten Halbjahr sogar 100 Millionen Dollar pro Quartal verschlingen.

Warum der Konzern besonders leidet? Kakao lässt sich in den USA nicht anbauen – Hershey ist den globalen Märkten ausgeliefert. Verhandlungen mit der Regierung über Ausnahmeregelungen laufen auf Hochtouren. Parallel feilt das Unternehmen an Produktivitätssteigerungen, Preisanpassungen und optimierten Lieferketten.

Trotz allem: Kurs gehalten

Überraschenderweise hält Hershey an seiner Jahresprognose fest. Zwar erwartet der Konzern einen Gewinneinbruch von bis zu 48%, doch beim Umsatz peilt man immerhin noch ein Plus von 2% an. Die Börse reagierte dennoch ungnädig: In der Vorhandelsphase sackte die Aktie um 1,91% ab.

Die Sorgen der Anleger sind verständlich. Zwischen Umsatzflaute und Margendruck steht Hershey vor einer echten Zerreißprobe. Bleibt die Frage: Kann der Schokoladenhersteller die bittere Pille schlucken – oder droht ein langwieriger Verdauungsprozess?

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