Der Rüstungselektronik-Spezialist Hensoldt sorgt für Paukenschläge: Mit prall gefüllten Auftragsbüchern und einer drastisch angehobenen Langfristprognose signalisiert das Unternehmen enormes Wachstumspotenzial. Angesichts globaler Konflikte scheint die Nachfrage unaufhaltsam. Doch rechtfertigt das die ambitionierten Ziele und welche Hürden gibt es? Steht die Aktie vor einer Neubewertung?

Auftragsflut erreicht neue Rekordhöhen

Die Zahlen für das erste Quartal 2025 sprechen eine deutliche Sprache: Hensoldt meldete einen beeindruckenden Auftragseingang von 701 Millionen Euro, ein Plus von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Maßgeblich dafür waren Erweiterungen bei den Eurofighter Mk1-Radaren und neue Aufträge rund um das Eurofighter Halcon-Programm.Der eigentliche Paukenschlag ist jedoch der Auftragsbestand: Dieser kletterte auf ein neues Rekordniveau von 6,929 Milliarden Euro. Das ist nicht nur ein Zuwachs von 4,3 Prozent seit Jahresende 2024, sondern eine massive Steigerung von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Solche Zahlen nähren die Fantasie der Anleger.

Umsatz klettert, Gewinn mit kleiner Delle

Auch beim Umsatz zeigt die Kurve klar nach oben. Er wuchs im ersten Quartal auf 395 Millionen Euro, nach 329 Millionen im Vorjahreszeitraum. Ein kleiner Wermutstropfen findet sich jedoch beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA): Es lag mit 30 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert von 33 Millionen Euro. Als Grund hierfür nennt das Unternehmen eine vorübergehend geringere Produktivität durch die Inbetriebnahme eines neuen Logistikzentrums.

Die Eckdaten des ersten Quartals im Überblick:

  • Auftragseingang Q1 2025: 701 Mio. EUR (+6% vs. Vj.)
  • Auftragsbestand: 6,929 Mrd. EUR (neuer Rekord)
  • Umsatz Q1 2025: 395 Mio. EUR (Vj.: 329 Mio. EUR)
  • Bereinigtes EBITDA Q1 2025: 30 Mio. EUR (Vj.: 33 Mio. EUR)

Langfrist-Vision: Hensoldt greift nach den Milliarden

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Trotz der kleinen operativen Bremse blickt das Management äußerst optimistisch in die Zukunft. Angesichts der hervorragenden Perspektiven im Rüstungssektor hob Hensoldt sein langfristiges Umsatzziel für das Jahr 2030 signifikant an. Statt der bisher anvisierten 5 Milliarden Euro rechnet die Führungsetage nun mit bis zu 6 Milliarden Euro Umsatz. Eine solche Anpassung unterstreicht das enorme Vertrauen in die anhaltend hohe Nachfrage. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2025, mit einem Umsatz zwischen 2,5 und 2,6 Milliarden Euro und einer bereinigten EBITDA-Marge von rund 18 Prozent, wurde indes bestätigt.

Geopolitik als mächtiger Kurstreiber

Doch woher rührt dieser ungebremste Optimismus? Die Antwort liegt in der aktuellen Weltlage. Anhaltende geopolitische Spannungen, allen voran der Krieg in der Ukraine und die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten, zwingen Staaten weltweit zu erhöhten Verteidigungsausgaben. Hinzu kommt der Druck der USA auf die NATO-Partner, ihre Budgets weiter aufzustocken. Als Spezialist für hochmoderne Sensorlösungen und Radartechnik, etwa für den Eurofighter oder das Luftverteidigungssystem Iris-T, profitiert Hensoldt massiv von dieser Entwicklung. Der Aktienkurs, der seit Jahresanfang eine beeindruckende Performance von über 107 Prozent auf zuletzt 69,90 Euro hingelegt hat, spiegelt diese Erwartungshaltung wider.

Risiken im Blick behalten

Trotz der Euphorie gibt es auch warnende Stimmen. Die Sorge um potenziell sinkende Margen bleibt bestehen, und der Mangel an Fachkräften könnte zu Engpässen und Lieferverzögerungen führen. Die Herausforderung für Hensoldt wird also sein, das enorme Wachstum operativ zu meistern und die hohen Erwartungen der Märkte auch langfristig zu erfüllen. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob der Rüstungskonzern seinen ambitionierten Kurs halten kann.

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