Die Papiere von Hannover Rück mussten heute Federn lassen, obwohl der Rückversicherer trotz milliardenschwerer Waldbrände in Kalifornien Anfang 2025 einen überraschend moderaten Gewinnrückgang meldete. Was steckt hinter dieser scheinbar widersprüchlichen Reaktion der Anleger? Schauen wir genauer hin.

Unter dem Strich blieben im ersten Quartal gut 480 Millionen Euro hängen, etwa 14 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Hauptverantwortlich für diesen Dämpfer waren die verheerenden Brände in Los Angeles, die den Konzern bisher stolze 631 Millionen Euro kosteten. Insgesamt beliefen sich die Großschäden im ersten Jahresviertel auf 765 Millionen Euro – ein Batzen Geld, der deutlich über den eingeplanten 435 Millionen lag. Dennoch: Der neue Chef Clemens Jungsthöfel, der im April das Ruder übernahm, sieht den Konzern weiter auf Kurs, den Jahresgewinn wie geplant auf rund 2,4 Milliarden Euro zu schrauben.

Warum also der heutige Dämpfer an der Börse?

Trotz der bestätigten Jahresprognose und eines Nettogewinns, der die Erwartungen übertraf, fiel die Aktie am Dienstagvormittag zeitweise um nahezu drei Prozent auf einen Wert von 271,60 Euro. Analysten zeigten sich zwar grundsätzlich zufrieden mit den Quartalszahlen, verwiesen aber auf einen spürbaren Preisdruck bei den jüngsten Vertragserneuerungen mit Erstversicherern. Zum 1. April musste hier ein Preisnachlass von 2,4 Prozent hingenommen werden, selbst wenn man veränderte Risiken und die Inflation herausrechnet. Dieser Trend, so die Erwartung, dürfte sich im laufenden Jahr fortsetzen. Zudem verschlechterte sich die kombinierte Schaden-Kosten-Quote von 88 auf 93,9 Prozent. Höhere Kosten und Schäden im Verhältnis zu den Prämieneinnahmen sind selten ein Kurstreiber.

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Lichtblicke inmitten der Herausforderungen?

Absolut! Denn es gab auch Positives zu vermelden. So konnte Hannover Rück den Rückversicherungsumsatz im ersten Quartal um viereinhalb Prozent auf knapp sieben Milliarden Euro steigern. Besonders erfreulich entwickelte sich die Personen-Rückversicherung, die operativ fast 40 Prozent mehr abwarf als ein Jahr zuvor. Auch das Kapitalanlageergebnis konnte sich sehen lassen: Es kletterte um nahezu 16 Prozent auf 577 Millionen Euro, was einer Rendite von 3,5 Prozent entspricht – hier peilt der Vorstand für das Gesamtjahr mindestens 3,2 Prozent an. Selbst im von Preisdruck gezeichneten Erneuerungsgeschäft konnte das Volumen um mehr als 10 Prozent ausgebaut werden. Offenbar gelingt es, trotz Abschlägen selektiv attraktive Verträge zu zeichnen.

Spannend bleibt, ob die für das Gesamtjahr eingeplanten Großschäden von 2,1 Milliarden Euro ausreichen werden. Der Puffer in den Schadenreserven wurde jedenfalls im ersten Quartal weiter erhöht. Für die arg gebeutelten deutschen Kfz-Versicherer sieht Jungsthöfel übrigens Licht am Ende des Tunnels und rechnet mit einer merklichen Besserung, vielleicht sogar einer Rückkehr in die schwarzen Zahlen in diesem Jahr. Es bleibt also ein Ritt auf der Rasierklinge zwischen hohen Belastungen und operativer Stärke.

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