Grüne Geschäftsideen: Cannabiswirtschaft im Rausch der Legalisierung
19.06.2023 | 12:18
Die bevorstehende Legalisierung von Cannabis für den persönlichen Gebrauch Ende 2023 verspricht enorme Gewinne für die Cannabisindustrie. Unternehmen der Branche haben bereits innovative Konzepte entwickelt, um auf die Legalisierung vorbereitet zu sein. Mit dem Franchise-Projekt "Heesh" und der Einbindung bestehender Einzelhändler wollen sie den zukünftigen Cannabis-Verkauf revolutionieren. Doch neben dem wirtschaftlichen Erfolg darf der Jugendschutz nicht vergessen werden. Hier stehen Staat und Wirtschaft gemeinsam in der Verantwortung.
Anbau, Verkauf und Konsum – Das ist geplant
Die Eckpunkte für eine gesetzliche Legalisierung von Cannabis stehen nun fest. Jeder Erwachsene darf bis zu 25 Gramm Cannabis besitzen und mit sich führen. Der Konsum in der Öffentlichkeit soll nicht mehr strafbar sein. Lediglich in der Nähe von Schulen und Kindertagesstätten sowie vor 20 Uhr in Fußgängerzonen bleibt der Konsum verboten. Der private Anbau von bis zu drei Hanfpflanzen pro Person soll erlaubt sein, wenn Minderjährige keinen Zugang haben.
Der Erwerb soll über wissenschaftlich begleitete regionale Modellprojekte erfolgen und darüber hinaus in gemeinnützigen „Social Clubs“ möglich sein. Dort können Erwachsene, die das 21. Lebensjahr vollendet haben, 25 Gramm pro Kauf, jedoch maximal 40 Gramm pro Monat erwerben. Erwachsene, die das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, erhalten maximal 30 Gramm pro Monat. Außerdem soll in den Clubs der gemeinschaftliche Anbau erlaubt sein. Eine Regelung, die nach Meinung vieler Branchenkenner an der Realität vorbeigeht, ist das Konsumverbot in den Clubs.
Die Cannabisindustrie und der Einzelhandel bleiben bei den Verkaufsplanungen zwar zunächst außen vor, da der Verkauf von Cannabis in speziellen Fachgeschäften zunächst nicht vorgesehen ist. Dennoch haben Cannabis-Unternehmen innovative Konzepte entwickelt. Immerhin muss nach der Freigabe geregelt werden, wo Konsumenten, die nur gelegentlich einen Joint rauchen und für den Kauf nicht extra in einen Club gehen wollen, Cannabis kaufen können.
Franchise-Projekt „Heesh“ – Verkauf mithilfe moderner Technologie und menschlicher Expertise
Die Cannabisindustrie ist sich des großen Marktpotenzials bewusst, das durch die Legalisierung von Cannabis für den Eigenbedarf entsteht. Der Umsatz mit medizinischem Cannabis wird im Jahr 2022 bei nur 80.000 Patienten bereits mehrere hundert Millionen Euro betragen. Wie hoch der Umsatz bei geschätzten 4 Millionen Konsumenten sein wird, lässt sich leicht hochrechnen.
Aus diesem Grund, aber auch aus der Erkenntnis heraus, dass es zum Schutz der Konsumenten sicherer Vertriebswege bedarf, sind Cannabis-Unternehmen wie die börsennotierte und in Europa führende SynBiotic SE aktiv geworden und arbeiten an Vertriebskonzepten. „Cannabis steht nicht nur für einen Milliardenmarkt, sondern auch für einen gesellschaftlichen Wandel. Mit unserer neuen Lifestyle-Marke `Heesh` geben wir dem neuen Cannabis-Markt als einer der Ersten ein Gesicht. Unser Franchisekonzept kombiniert modernes Ladeninterieur mit fortschrittlichen digitalen Lösungen und ist das erste seiner Art. Damit geben wir unseren Franchise-Partnern alles an die Hand, um sofort nach der Legalisierung durchstarten zu können. Mit `Heesh` wollen wir zudem einen Beitrag zum verantwortungsvollen Konsum leisten und unseren zukünftigen Kunden ein einzigartiges Erlebnis bieten“, erklärt Lars Müller, Cannabis-Experte und CEO von SynBiotic, das gemeinsam mit der in der Systemgastronomie tätigen Enchilada-Gruppe entwickelte Franchise-Konzept für Cannabis-Stores.
Solche Konzepte, wie das auf der Internorga 2023 vorgestellte Franchise-Modell, können die Frage vieler Gastronomen, Einzelhändler und Unternehmer, aber auch vieler Verbraucher und Konsumenten nach möglichen Formen des zukünftigen Handels mit Cannabisprodukten beantworten. Stores mit hochqualifiziertem, speziell geschultem Personal, unterstützt durch technische Features wie eine speziell entwickelte App, zielgerichtete CRM-Systeme und Informationsterminals. So könnte die Zukunft des legalen Cannabis-Einzelhandels aussehen.
Jugendschutz als gemeinsame Verantwortung von Staat und Wirtschaft
Die primäre Fürsorgepflicht für die deutsche Bevölkerung obliegt natürlich dem Staat. Aber auch die deutsche Wirtschaft spielt hier eine wichtige Rolle, denn sie ist einer der „Arme“, durch die der Gesetzgeber wirkt. Dies gilt insbesondere im Bereich des Jugendschutzes. Das wird unter anderem beim Thema Cannabis deutlich, wenn SynBiotic-Geschäftsführer Lars Müller sagt: "Unsere Vision ist es, Orte zu schaffen, an denen sich Menschen vertrauensvoll mit dem Thema Cannabis auseinandersetzen können.
Ziel der Legalisierung von Cannabis ist es, den Schwarzmarkt mit seinem oft verunreinigten Cannabis einzudämmen und zu verhindern, dass Konsumenten mit kriminellen Dealern in Kontakt kommen, die sie nicht selten zu härteren Drogen verleiten. Der legale Erwerb von Cannabis nach der Freigabe in einem Cannabis-Store, wie er von der SynBiotic SE und der Enchilada Gruppe entwickelt wird, wäre ein wichtiger Beitrag der Cannabiswirtschaft zum Jugend- und Verbraucherschutz.