Greiffenberger erreicht Umsatzziele, doch das EBIT fällt negativ aus. Abschlussprüfung und Hauptversammlung verschieben sich deutlich. Wie geht es weiter?

Die Greiffenberger AG sorgt für Aufsehen. Zwar wurden die Umsatzziele für 2024 nach vorläufigen Zahlen erreicht, doch das Ergebnis ist tiefrot. Obendrein verschiebt sich jetzt auch noch die Vorlage der testierten Zahlen und die Hauptversammlung.

Der Konzernumsatz lag 2024 laut den ersten Berechnungen bei 64,4 Millionen Euro und damit leicht über dem Vorjahreswert von 63,0 Millionen Euro. Damit traf das Unternehmen seine im August 2024 angepasste Prognose. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) landete allerdings bei minus 4,0 Millionen Euro und damit klar im negativen Bereich, nachdem im Vorjahr noch ein kleines Plus von 0,4 Millionen Euro erzielt wurde. Immerhin lag auch dieser Wert innerhalb der prognostizierten Spanne von -1,9 bis -4,9 Millionen Euro.

Prüfung verschoben: Was ist da los?

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Greiffenberger?

Die eigentliche Hiobsbotschaft kam aber erst noch: Die Veröffentlichung der testierten Jahresabschlüsse für Konzern und AG wird sich verzögern. Der Abschlussprüfer, die S&P GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, teilte mit, die Prüfung erst im Juni 2025 abschließen zu können, statt wie geplant im April.

Damit wird die gesetzliche Frist bis zum 30. April gerissen. Die Konsequenz: Auch die ordentliche Hauptversammlung, ursprünglich für den 1. Juli 2025 angesetzt, muss auf Ende August verschoben werden. Ist das Unternehmen ins Straucheln geraten?

Verantwortlich für die Verzögerung ist die verspätete Lieferung von Unterlagen durch Greiffenberger selbst und die operative Tochtergesellschaft J.N. Eberle & Cie. GmbH ("Eberle"). Grund hierfür wiederum sind Engpässe bei den Managementkapazitäten. Parallel zur Prüfung musste ein umfangreiches Restrukturierungskonzept erstellt und umgesetzt werden. Der Vorstand geht aber davon aus, dass der Abschlussprüfer ein uneingeschränktes Testat erteilen wird.

Radikaler Umbau bei Eberle

Die Restrukturierung bei der Tochter Eberle hat es in sich. Schon im ersten Quartal 2025 wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehören die Einführung eines umfassenden Factorings, eine erhebliche Reduzierung der Vorräte, Nachverhandlungen mit Kunden und Lieferanten sowie der Abbau von 46 Arbeitsplätzen.

Immerhin: Dieser Personalabbau erfolgte im Rahmen eines Freiwilligenprogramms, das gemeinsam mit dem Betriebsrat initiiert wurde. So konnten betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden. Die Kennzahlen für 2024 machen aber deutlich, dass der eingeschlagene Sanierungskurs "entschieden weiterverfolgt werden muss", so der Vorstand.

Produktion bald in Osteuropa?

Wie geht es weiter? Eberle plant, die Produktion von Bimetall-Bandsägen im ersten Halbjahr 2026 nach Osteuropa zu verlagern. Gleichzeitig wird der Umzug der Verwaltung und der verbleibenden Produktionsanlagen in die neue Unternehmenszentrale in Augsburg-Lechhausen vorbereitet.

Von der Verlagerung verspricht sich das Management signifikante Kosteneinsparungen. Als Gründe werden der weltweite Wettbewerbsdruck, insbesondere aus China, sowie die hohen Standortkosten in Deutschland genannt. Zusätzlich wird an weiteren Sparmaßnahmen und der Optimierung von Produktionsprozessen gearbeitet. Auch die Marktentwicklung und Internationalisierung sollen zur Umsatzsteigerung beitragen und die Transformation vorantreiben.

Anzeige

Greiffenberger-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Greiffenberger-Analyse vom 25. April liefert die Antwort:

Die neusten Greiffenberger-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Greiffenberger-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 25. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Greiffenberger: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...