Greenpeace klagt gegen Volkswagen auf Verbrenner-Ausstieg bis 2030
BRAUNSCHWEIG (dpa-AFX) - Die beiden Geschäftsführer von Greenpeace
Deutschland haben gemeinsam mit einer Klima-Aktivistin Klage gegen
die Volkswagen
Zum Schutz ihrer Freiheits- und Eigentumsrechte fordern die Kläger
VW unter anderem auf, den Verkauf klimaschädlicher Verbrenner
spätestens 2030 weltweit zu beenden. Hätte die Klage Erfolg, würden
gut zwei Gigatonnen weniger CO2 bis zum Jahr 2040 ausgestoßen, hieß
es. In ihrer Argumentation stützen sich die
Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser und Roland Hipp, die
Fridays-for-Future-Aktivistin Clara Mayer und der Landwirt auch auf
das Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts sowie ein
niederländische Urteil gegen den Ölkonzern Shell
Anfang September hatten die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und
Greenpeace juristische Schritte gegen vier deutsche Konzerne
eingeleitet, um sie zu mehr Klimaschutz zu verpflichten. BMW
Aus VW-Sicht sind Auseinandersetzungen vor Zivilgerichten durch Klagen gegen einzelne Unternehmen nicht der richtige Weg, um dieser Aufgabe gerecht zu werden. Das Unternehmen habe sich klar zum Pariser Klimaabkommen bekannt und will spätestens 2050 bilanziell CO2-neutral sein. Es sei zudem Aufgabe des Gesetzgebers, den Klimaschutz zu gestalten, hieß es zuletzt.
"Ein riesiger CO2-Emittent wie Volkswagen muss sich internationalen Klimazielen und dem Richterspruch aus Karlsruhe beugen", sagte Kaiser am Rande der Klimakonferenz in Glasgow. "Nur mit einem schnellen Abschied vom Verbrenner kann VW seinen Beitrag zur Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad leisten." Eine ähnliche Klage hatte bereits Erfolg: Ein niederländisches Gericht stellte im Mai fest, dass nicht nur Staaten, sondern auch Konzerne ihre Treibhausgas-Emissionen verringern müssen und verurteilte den Konzern Shell mit allen Tochterfirmen zu mehr Klimaschutz.
VW als global zweitgrößter Autobauer weigere sich, eine Strategie vorzulegen, die auf einem CO2-Restbudget fußt, das mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar sei, hieß es in der Greenpeace-Mitteilung. Um das Budget einzuhalten, müsse der Konzern seinen CO2-Fußabdruck bis 2030 um mindestens 65 Prozent im Vergleich zu 2018 senken, Verbrenner dürften nur noch ein Viertel aller bis dahin verkauften VW-Autos ausmachen und ab 2030 gar nicht mehr in den Verkehr gebracht werden./koe/DP/zb
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AXC0040 2021-11-09/06:18
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