Google und Meta rüsten mobil auf: Neue KI-Tools sollen Android-Nutzer vor raffinierten Banking-Trojanern schützen. Die Bedrohung ist real – allein ein neuer Trojans namens "Klopatra" hat bereits über 3.000 Geräte infiziert.

Die Tech-Giganten reagieren damit auf eine dramatische Entwicklung: Malware-Angriffe auf Android-Geräte sind 2025 um 151 Prozent gestiegen. Während Cyberkriminelle immer ausgefeiltere KI-gestützte Angriffe fahren, setzen die Konzerne auf intelligente Echtzeit-Abwehr direkt auf den Smartphones.

Meta warnt vor Betrügern im Messenger

Diese Woche führte Meta neue Anti-Betrugs-Tools ein. Das Herzstück: KI-gestützte Betrugserkennung im Messenger, die Nutzer aktiv vor verdächtigen Nachrichten von unbekannten Kontakten warnt. Das System analysiert Chat-Muster und schlägt Alarm, bevor Betrüger sensible Daten abgreifen können.

Parallel dazu kündigte Google eine Erweiterung seines "Live Threat Detection"-Dienstes für Android an. Ab sofort warnt das System gezielt vor Apps, die heimlich den Standort überwachen oder verdächtige Geräteaktivitäten zeigen. Die KI arbeitet dabei direkt auf dem Smartphone – Privatsphäre bleibt gewahrt, Schutz wirkt sofort.

Trojaner übernehmen nachts die Kontrolle

Warum diese Aufrüstung nötig ist, zeigt der jüngst entdeckte Banking-Trojaner "Klopatra" drastisch. Über gefälschte Streaming- und VPN-Apps verbreitet, übernimmt die Schadsoftware nachts die komplette Gerätekontrolle. Während die Opfer schlafen, führen die Angreifer eigenständig betrügerische Überweisungen durch.

Das Perfide: Klopatra missbraucht Androids Bedienungshilfen – eigentlich für Menschen mit Behinderungen gedacht. Die Malware kann dadurch Bildschirminhalte lesen, Tastatureingaben erfassen und eigenständig Überweisungen bestätigen. Herkömmliche Antivirus-Software versagt gegen die ausgefeilte Code-Verschleierung.

Anzeige: Apropos Android-Sicherheit: Viele Angriffe nutzen genau solche Tricks mit gefälschten Apps und missbrauchten Bedienungshilfen. Ein kostenloses Sicherheitspaket zeigt die 5 wichtigsten Maßnahmen, mit denen Sie Ihr Android‑Smartphone ohne teure Zusatz‑Apps absichern – inklusive WhatsApp, Online‑Shopping, PayPal und Online‑Banking. Mit Schritt‑für‑Schritt‑Anleitungen und Checklisten; Tipp 3 schließt eine oft übersehene Lücke. Jetzt kostenloses Android‑Sicherheitspaket herunterladen

Ein weiterer Trojaner namens "Datzbro" hat es gezielt auf ältere Erwachsene über soziale Medien abgesehen. Die Bedrohungslage eskaliert: SMS-basierte Malware schnellte um 692 Prozent nach oben.

KI gegen KI: Das digitale Wettrüsten

Die Cybersicherheit entwickelt sich zu einem Wettrüsten zwischen künstlichen Intelligenzen. Kriminelle nutzen KI für überzeugendere Phishing-Nachrichten, Tech-Konzerne antworten mit intelligenten Erkennungssystemen wie Googles Gemini Nano.

Entscheidend ist die Verarbeitung direkt auf dem Gerät: Die KI-Systeme können private Inhalte wie SMS oder sogar Live-Telefonate auf Betrugsversuche analysieren, ohne Daten in die Cloud zu senden. Sofortige Warnungen stoppen Betrug in Echtzeit.

Kaspersky-Daten bestätigen den Trend: 36 Prozent mehr Nutzer begegneten mobilen Bedrohungen im ersten Quartal 2025. Banking-Trojaner und Spionagesoftware dominieren, oft getarnt als legitime Apps.

Vorsicht bleibt das beste Rezept

Trotz smarter KI-Abwehr gilt: Der gefährlichste Infektionsweg bleibt die Installation von Apps aus dubiosen Quellen. Sicherheitsexperten raten weiterhin, ausschließlich den Google Play Store zu nutzen und bei App-Berechtigungen – besonders den Bedienungshilfen – genau hinzuschauen.

Google plant, die Live-Bedrohungserkennung in den kommenden Monaten auf weitere Gerätehersteller auszuweiten. Das digitale Wettrüsten geht weiter – doch immerhin kämpfen jetzt intelligente Systeme an der Seite der Nutzer.