Goldkandidatin Hudson meistert Nervenprobe und zieht souverän ins WM-Finale

Europameisterin Victoria Hudson hat bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio die Nerven behalten und sich eindrucksvoll für das Speerwurf-Finale qualifiziert. Im letzten ihrer drei Versuche katapultierte sich die Österreicherin mit 62,85 Metern klar über die Qualifikationsmarke und sicherte sich als Gesamtfünfte den direkten Einzug ins Zwölfer-Finalfeld.
Dramatische Qualifikation mit Happy End
Die erste Hälfte des Wettkampfs verlief für Hudson alles andere als planmäßig. Zwei Versuche unter 60 Meter ließen ihre Fans zittern. Doch dann zeigte die 29-Jährige, warum sie zur Weltspitze gehört: Im entscheidenden dritten Anlauf landete der Speer bei 62,85 Metern - mehr als genug für die Finalteilnahme am Samstag um 14.10 Uhr MESZ.
Das dürfte die Konkurrenz aufhorchen lassen, denn Hudson hält mit 67,76 Metern nicht nur den österreichischen Rekord, sondern auch die weltweit beste Weite dieser Saison. Gesetzt worden war diese Marke Ende Juni bei der Team-EM in Maribor.
Kingley übertrifft alle Erwartungen
Im Dreisprung sorgte Endiorass Kingley für eine positive Überraschung. Der 23-jährige Oberösterreicher steigerte sich von anfänglichen 16,52 Metern sukzessive auf 16,71 Meter und belegte damit den neunten Platz. Nur 14 Zentimeter fehlten ihm zu seinem eigenen Österreich-Rekord.
Mit dieser Leistung übertraf Kingley deutlich die Erwartungen. Gold ging übrigens an den Portugiesen Pedro Pichardo, der mit 17,91 Metern eine überragende Weite erzielte.
Weißhaidinger vor Diskus-Qualifikation
Der nächste österreichische Medaillenkandidat steht bereits in den Startlöchern: Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger beginnt seine Qualifikation in der Nacht auf Samstag ab 2.00 Uhr MESZ. Der 33-jährige Vize-Europameister zeigt sich zuversichtlich: "Um diese Zeit wird es noch nicht so heiß sein, das ist sicher gut."
Weißhaidinger muss sich in seiner Gruppe gegen prominente Konkurrenz behaupten, darunter Tokio-Olympiasieger Daniel Stahl aus Schweden und Weltrekordler Mykolas Alekna aus Litauen.
Lyles dominiert 200-Meter-Finale
Spektakuläre Szenen gab es im 200-Meter-Finale der Männer: US-Superstar Noah Lyles holte sich mit 19,52 Sekunden sein viertes WM-Gold in Folge über diese Distanz. Silber ging an seinen Landsmann Kenneth Bednarek, Bronze an Bryan Levell aus Jamaika.
Auch bei den Frauen triumphierte eine US-Amerikanerin: Melissa Jefferson-Wooden siegte in einer fabelhaften Zeit von 21,68 Sekunden vor der Britin Amy Hunt und Jamaikas Shericka Jackson.
Jetzt blicken alle Augen auf Samstag, wenn Victoria Hudson im Speerwurf-Finale um Gold kämpft. Kann die Österreicherin ihre außergewöhnliche Saisonbestleistung abrufen und den Titel holen?