Gold: Lähmende Stille?
Die Goldparty könnte eine Zwangspause einlegen. Während das Edelmetall in diesem Jahr schon um über 50% zulegte und im Oktober noch ein Rekordhoch nach dem anderen erklomm, sorgen nun ausgerechnet positive Wirtschaftsdaten für einen Stimmungsumschwung. Der Grund: Robuste US-Arbeitsmarktdaten und hawkische Fed-Signale lassen die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen schwinden. Droht Gold jetzt eine längere Korrekturphase – oder ist dies nur eine gesunde Verschnaufpause vor dem nächsten Anstieg?
Arbeitsmarkt-Überraschung torpediert Zinssenkungsfantasie
Die verzögert veröffentlichten September-Daten entpuppten sich als echter Spielverderber für Gold-Bullen. Mit 119.000 neu geschaffenen Stellen übertrafen die USA die Erwartungen um mehr als das Doppelte. Was auf den ersten Blick nach guten Nachrichten aussieht, bedeutet für Goldanleger Gegenwind: Ein stabiler Arbeitsmarkt nimmt der Federal Reserve den Druck, die Zinsen weiter zu senken.
Die Konsequenz ließ nicht auf sich warten. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Dezember brach auf magere 40% ein. Zum Vergleich: Noch vor Kurzem rechneten Händler mit einer deutlich höheren Chance. Für Gold, das als zinsloses Asset keine laufenden Erträge abwirft, ist das Gift.
Die wichtigsten Belastungsfaktoren:
- Zinssenkungserwartung für Dezember gefallen auf nur noch 40%
- US-Dollar legt gegenüber Hauptwährungen zu
- Fed-Protokoll offenbart Inflationssorgen der Notenbanker
- Gold verliert Attraktivität in steigendem Zinsumfeld
Fed-Minuten enthüllen interne Spannungen
Die am Mittwoch publizierten Protokolle der Oktober-Sitzung ließen tief blicken. Trotz der durchgeführten Zinssenkung um 25 Basispunkte zeigten sich viele Fed-Mitglieder skeptisch gegenüber weiteren Lockerungsschritten. Der Grund: persistente Inflationsrisiken, die eine vorsichtige Gangart erfordern.
Der stärkere Dollar verschärft die Lage zusätzlich. Das in Greenback notierte Edelmetall wird für internationale Käufer teurer – ein klassischer Nachfragedämpfer. Die Kombination aus hawkisher Fed und Dollar-Stärke entfaltet ihre volle Wirkung.
UBS hält trotzdem an Höhenflug-Szenario fest
Bemerkenswert: Während der Goldpreis unter Druck gerät, erhöht ausgerechnet UBS ihr Kursziel für Mitte 2026 um satte 300 Dollar auf 4.500 Dollar je Unze. Die Schweizer Bank verweist auf drei Stützpfeiler: erwartete US-Zinssenkungen im kommenden Jahr, anhaltende geopolitische Risiken und robuste Nachfrage von Zentralbanken sowie ETF-Investoren.
Diese optimistische Prognose steht im spannenden Kontrast zur aktuellen Schwäche. Mit einem Jahresplus von über 50% und einem im Oktober erreichten Rekordhoch von 4.381 Dollar bleibt die langfristige Aufwärtsdynamik intakt. Die Frage ist nur: Wie tief kann die Korrektur noch gehen, bevor die nächste Aufwärtswelle startet?
Gesamter Edelmetallsektor unter Verkaufsdruck
Gold steht nicht allein am Pranger. Silber verlor deutlich stärker und rutschte um 1,7% ab. Platin büßte sogar 2,3% ein, während Palladium vergleichsweise glimpflich davonkam. Der breite Abverkauf zeigt: Die Rotation raus aus Edelmetallen erfasst den gesamten Sektor.
Nach dem fulminanten Anstieg der vergangenen Monate scheint eine Konsolidierung fast überfällig. Ob daraus eine längere Schwächephase wird oder nur eine kurze Verschnaufpause, hängt maßgeblich von den kommenden Fed-Entscheidungen und der weiteren Entwicklung des US-Arbeitsmarktes ab. Eines ist klar: Die Party-Stimmung ist erst mal vorbei.
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