Gold kennt derzeit kein Halten mehr. Selbst ein beispielloser technischer Zusammenbruch an der wichtigsten US-Terminbörse konnte die Kaufwut am "Black Friday" nicht stoppen. Während die Kurse historische Marken anvisieren und das Edelmetall eines der stärksten Jahre seiner Geschichte schreibt, fragen sich Marktteilnehmer: Ist das erst der Anfang einer noch gewaltigeren Rallye oder droht bald die Überhitzung?

Zins-Fantasie beflügelt die Bullen

Der primäre Treibstoff für diesen Anstieg kommt direkt von der US-Notenbank. Die Märkte spielen derzeit ein klares Szenario: Eine weitere Zinssenkung im Dezember wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 85 Prozent eingepreist. Verantwortlich für diese aggressive Wette sind enttäuschende Konjunkturdaten und ein sinkendes Verbrauchervertrauen in den USA, die den Druck auf die Federal Reserve massiv erhöhen.

Zusätzlich heizt die Personalpolitik die Spekulationen an. Kevin Hassett wird als potenzieller Nachfolger von Fed-Chef Jerome Powell gehandelt. Da er als Befürworter einer lockeren Geldpolitik gilt, gerät der US-Dollar unter Druck – er verzeichnete zuletzt die schwächste Woche seit Juli. Für den in Dollar notierten Rohstoff ist das ein klassischer Brandbeschleuniger.

Chaos an der Börse: Der "Black Friday"-Schock

Doch der Handelstag verlief alles andere als normal. Ein physischer Ausfall der Kühlsysteme im Rechenzentrum der CME Group sorgte für Chaos. Der Handel mit Gold-Futures fror bei 4.221 US-Dollar abrupt ein und stand weltweit für über elf Stunden still.

Sollten Anleger Gewinne mitnehmen? Oder startet bei Gold gerade der nächste Boom?

Bemerkenswert ist jedoch die Reaktion der Anleger: Trotz dieses massiven technischen Hindernisses, das auch den Ölhandel und Aktienindizes lahmlegte, blieb Panik aus. Die grundlegende Aufwärtsdynamik erwies sich als resistent. Nach der Wiederaufnahme des Betriebs stabilisierten sich die Notierungen schnell wieder auf hohem Niveau. Aktuell notiert das Edelmetall bei 4.218,30 US-Dollar, nur einen Hauch vom 52-Wochen-Hoch entfernt.

Die wichtigsten Fakten zur aktuellen Lage:

  • Enorme Dynamik: Mit einem Anstieg von 3,83 % in den letzten 7 Tagen setzt sich der Trend unvermindert fort.
  • Historisches Jahr: Das Plus von rund 60 Prozent seit Jahresbeginn stellt fast alle historischen Vergleichsjahre in den Schatten.
  • Ambitionierte Ziele: Goldman Sachs sieht den Preis 2026 bei 4.900 US-Dollar, JP Morgan ruft sogar 5.055 US-Dollar als Ziel aus.
  • Charttechnik: Der Kurs klebt förmlich am 52-Wochen-Hoch von 4.221,30 US-Dollar und versucht den nachhaltigen Ausbruch.

Wie viel Luft ist noch nach oben?

Technisch betrachtet kämpft Gold um den nachhaltigen Ausbruch über die psychologisch wichtige Marke von 4.200 US-Dollar. Analysten sehen hier den oberen Rand eines symmetrischen Dreiecks. Gelingt der Durchmarsch, könnte weiteres Potenzial freigesetzt werden.

Neben der Geldpolitik bleibt die Geopolitik ein entscheidender Stützpfeiler. Die fragilen Friedensgespräche im Ukraine-Konflikt sorgen für anhaltende Unsicherheit, was die klassische Funktion von Gold als "sicherer Hafen" untermauert. Solange die Zinsfantasien blühen und die geopolitischen Risiken nicht verschwinden, scheint der Weg des geringsten Widerstands für Gold weiterhin nach oben zu führen.

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