Die Federal Reserve dreht überraschend. Was noch vor wenigen Tagen als unwahrscheinlich galt, ist plötzlich fast schon beschlossene Sache: Eine Zinssenkung im Dezember rückt in greifbare Nähe. Für Gold bedeutet das einen fulminanten Start in die Woche – das Edelmetall kletterte auf den höchsten Stand seit mehr als einer Woche. Doch können die Rally-Hoffnungen halten, wenn bald die verzögerten US-Wirtschaftsdaten auf den Tisch kommen?

Warum Waller die Märkte aufhorchen lässt

Fed-Gouverneur Christopher Waller brach am Montag mit der bisherigen Zurückhaltung der Notenbank. Seine Botschaft: Der Arbeitsmarkt rechtfertige eine weitere Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte im Dezember. Diese taubenhaften Töne trafen auf einen Markt, der bereits durch ähnliche Äußerungen von New York Fed-Präsident John Williams am Freitag sensibilisiert war.

Sollten Anleger Gewinne mitnehmen? Oder startet bei Gold gerade der nächste Boom?

Die Reaktion ließ nicht auf sich warten:

  • Wahrscheinlichkeit für Dezember-Zinssenkung: von 40 auf 81 Prozent hochgeschnellt
  • Goldpreis: Plus von 1,8 Prozent am Montag
  • Anstieg bis Dienstag auf 4.140,85 Dollar je Unze

Der dramatische Stimmungswandel innerhalb weniger Tage zeigt: Die Fed könnte die Geldpolitik lockerer gestalten als erwartet. Für Gold – das keine Zinsen abwirft – macht das den sicheren Hafen deutlich attraktiver.

Datenlücke schafft gefährliches Vakuum

Ausgerechnet jetzt fehlen wichtige Wirtschaftsdaten. Der Regierungsstillstand hat die Veröffentlichung von Einzelhandelsumsätzen, Arbeitslosenerstanträgen und Erzeugerpreisen verzögert. Investoren tappen im Dunkeln – und setzen vorerst auf die taubenhaften Fed-Signale. Doch was passiert, wenn die Zahlen diese Woche endlich kommen und wider Erwarten stark ausfallen? Eine Dollar-Stärke könnte die Goldrally schnell ausbremsen.

Analysten beobachten die Marke von 4.125 Dollar als wichtigen Widerstand. Gelingt der Ausbruch, dürfte der Weg nach oben frei sein. Scheitert Gold daran, droht ein Rückfall in Richtung 4.000 Dollar.

Edelmetallsektor profitiert auf breiter Front

Die positive Stimmung erfasste nicht nur Gold. Silber legte um 0,2 Prozent auf 51,49 Dollar zu, Platin kletterte sogar um ein Prozent auf 1.559,61 Dollar. Selbst Palladium, das zuletzt schwächelte, gewann 0,3 Prozent. Die globalen Gold-ETF-Bestände verharren mit 97,30 Millionen Unzen nahe einem Dreijahreshoch – ein Jahresplus von beachtlichen 17,44 Prozent unterstreicht die starke institutionelle Nachfrage.

Zusätzlichen Rückenwind liefern geopolitische Spannungen. Die anhaltenden Konflikte zwischen Russland und der Ukraine sowie im Nahen Osten treiben Anleger in sichere Häfen. Die USA und die Ukraine verhandelten am Montag erneut über einen akzeptablen Friedensplan – ohne konkrete Fortschritte.

Countdown zur Blackout-Periode

Ab dem 29. November gilt für Fed-Vertreter die Blackout-Periode bis zum 11. Dezember – dann herrscht Schweigen bis zur nächsten Zinsentscheidung. Die kommenden Tage sind also entscheidend: Entweder stützen schwache Wirtschaftsdaten die Zinssenkungshoffnungen weiter, oder positive Zahlen lassen den Dollar erstarken und drücken Gold zurück. Anleger sollten sich auf Volatilität einstellen – die Richtungsentscheidung steht unmittelbar bevor.

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