Gold, Apple & Bybit: Drei Rekorde, drei Welten – und eine gemeinsame Frage
Liebe Leserinnen und Leser,
4.525 Dollar pro Unze – so hoch kletterte der Goldpreis heute früh, bevor er sich knapp darunter stabilisierte. Zeitgleich prognostizieren Analysten für Apple Rekordauslieferungen beim iPhone 17, während die Krypto-Börse Bybit zum 29. Mal nachweist, dass sie alle Kundengelder vollständig hinterlegt hat. Drei Meldungen, drei Märkte – doch verbunden durch eine zentrale Frage: Was ist in unsicheren Zeiten eigentlich noch Verlass? Während Gold von geopolitischen Spannungen und Fed-Spekulationen profitiert, kämpft Apple in China gegen lokale Konkurrenz, und Krypto-Plattformen müssen Vertrauen durch Transparenz erkaufen. Ein Blick auf drei Rekorde, die unterschiedlicher kaum sein könnten.
Gold durchbricht 4.500 Dollar – und die Gründe sind so alt wie neu
Der Goldpreis kennt derzeit nur eine Richtung: nach oben. Mit 4.525 Dollar pro Unze markierte das Edelmetall heute ein neues Allzeithoch, bevor es sich bei rund 4.492 Dollar einpendelte. Die Treiber? Eine Mischung aus klassischen Safe-Haven-Reflexen und modernen Zentralbank-Erwartungen. Die Spannungen zwischen den USA und Venezuela – Washington verschärft Sanktionen gegen venezolanische Öllieferungen, Caracas antwortet mit Gegenmaßnahmen – sorgen für Nervosität an den Märkten. Hinzu kommen anhaltende Wetten darauf, dass die US-Notenbank 2026 die Zinsen weiter senken wird, obwohl die US-Wirtschaft im dritten Quartal mit 4,3 Prozent annualisiert robust wuchs.
Niedrigere Zinsen machen Gold attraktiver, da das Edelmetall keine laufenden Erträge abwirft – die Opportunitätskosten sinken. Doch Vorsicht: Die dünne Liquidität in der verkürzten Handelswoche vor Weihnachten verstärkt Preisbewegungen künstlich. Trader warnen, dass solche Bedingungen auch scharfe Korrekturen begünstigen können. Interessant: Auch Silber (72,7 Dollar pro Unze) und Platin (2.377,5 Dollar) erreichten neue Höchststände, während Kupfer auf 12.095 Dollar pro Tonne kletterte. Allianz Global Investors empfiehlt in seinem Ausblick 2026 übrigens nicht nur Gold, sondern auch Goldminenaktien als Alternative – diese seien im Vergleich zum Edelmetall selbst attraktiv bewertet und profitierten von sinkenden Finanzierungskosten.
Apple steuert auf Rekordauslieferungen zu – doch China bleibt ein Pulverfass
247,4 Millionen iPhones soll Apple 2025 ausliefern – ein Plus von über sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr und mehr als selbst im Rekordjahr 2021 mit dem iPhone 13. Das prognostiziert das Forschungsunternehmen IDC, das vor allem die starke Nachfrage nach dem iPhone 17 als Treiber ausmacht. Besonders bemerkenswert: China, lange Zeit Apples Sorgenkind, zeigt wieder Lebenszeichen. Im vierten Quartal 2025 sollen die Auslieferungen dort um 17 Prozent im Jahresvergleich gestiegen sein. Entsprechend rechnet IDC für den chinesischen Gesamtmarkt nun mit einem Wachstum von drei Prozent statt des zuvor erwarteten Rückgangs.
Doch der Optimismus hat Risse. Apple steht in China unter massivem Druck von lokalen Anbietern wie Huawei, die bei Künstlicher Intelligenz technologisch voraus sind. Die Entspannung im Handelsstreit zwischen Washington und Peking mag kurzfristig helfen, doch strukturell bleibt die Abhängigkeit von einem politisch volatilen Markt ein Risiko. Spannend wird auch 2026: Bloomberg berichtete im November, Apple könne die Veröffentlichung des iPhone 18-Basismodells bis 2027 verschieben – ein Bruch mit dem jahrelangen Herbst-Rhythmus. Stattdessen soll ein günstigeres iPhone 17e kommen, plus erstmals ein faltbares iPhone. IDC warnt: Sollte das iPhone 18 tatsächlich ausfallen, könnten die Auslieferungen 2026 um 4,2 Prozent zurückgehen. Für deutsche Anleger bleibt Apple eine Wette auf Produktzyklen und chinesische Konsumlaune – beides alles andere als planbar.
Bybit zeigt Transparenz – doch Vertrauen muss man sich verdienen
Während Apple mit Produkten punktet und Gold mit Unsicherheit, kämpft die Krypto-Branche weiter um etwas Grundlegenderes: Glaubwürdigkeit. Die Börse Bybit, nach Handelsvolumen die zweitgrößte weltweit, veröffentlichte ihren 29. Proof-of-Reserves-Report – unabhängig geprüft von Hacken. Das Ergebnis: Alle großen Assets sind zu über 100 Prozent gedeckt. USDT liegt bei 102 Prozent Reservequote (6,1 Milliarden Dollar Wallet-Guthaben bei 5,9 Milliarden Nutzer-Assets), USDC bei 112 Prozent, Bitcoin bei 105 Prozent und Ethereum bei 101 Prozent.
Klingt beruhigend – doch die Notwendigkeit solcher Berichte zeigt, wie fragil das Vertrauen in zentralisierte Krypto-Plattformen nach FTX und Co. geblieben ist. Bybit betont, dass Proof-of-Reserves inzwischen Branchenstandard geworden sei. Doch während etablierte Börsen monatlich ihre Bücher öffnen, bleibt Bitcoin selbst unter Druck. Der Kurs rutschte auf 86.966 Dollar, nachdem er erneut an der 90.000-Dollar-Marke scheiterte. Belastend wirkten anhaltende Abflüsse aus US-ETFs – fast 500 Millionen Dollar allein in der Vorwoche – sowie die dünne Feiertagsliquidität. Paradox: Während Gold von Fed-Zinssenkungserwartungen profitiert, verpufft dieser Effekt bei Bitcoin. Die Krypto-Leitwährung, oft als digitales Gold gehandelt, bleibt in einer Seitwärtsbewegung gefangen.
Ausblick: Wenn Rekorde nichts mehr bedeuten
Was verbindet Gold auf Allzeithoch, Apple mit Rekordauslieferungen und Bybits Transparenzoffensive? Die Erkenntnis, dass Rekorde allein keine Sicherheit bieten. Gold steigt, weil Anleger Unsicherheit fürchten – doch dünne Märkte können jederzeit kippen. Apple liefert mehr iPhones aus denn je, doch die Abhängigkeit von China und die Frage nach dem nächsten Produktzyklus bleiben unbeantwortet. Und Bybit kann noch so oft beweisen, dass die Gelder da sind – das Grundmisstrauen gegenüber zentralisierten Krypto-Plattformen bleibt.
Für deutsche Anleger heißt das: Diversifikation war selten wichtiger. Wer auf Gold setzt, sollte die Volatilität einkalkulieren. Wer Apple kauft, wettet auf Innovationskraft und chinesische Konsumenten. Und wer in Krypto investiert, muss akzeptieren, dass selbst transparente Plattformen keine Garantie gegen Marktrisiken bieten.
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Die Märkte schließen morgen früh für Weihnachten – Zeit, innezuhalten und zu überlegen, was "Rekord" im eigenen Portfolio wirklich bedeutet.
Frohe Weihnachten und einen klaren Blick aufs Wesentliche,
Andreas Sommer








