Der Rohstoffgigant verhandelt mit dem Batterierecycling-Spezialisten Li-Cycle und evaluiert gleichzeitig einen Börsenwechsel von London nach New York trotz finanzieller Einbußen.


Die Aktie des Rohstoffkonzerns Glencore erreichte am Freitag mit 3,59 Euro ein neues 52-Wochen-Tief und verzeichnete damit einen Tagesverlust von 3,93%. Der Kurs liegt damit 38,75% unter seinem Jahreshoch vom Mai 2024 und hat seit Jahresbeginn bereits 17,81% an Wert eingebüßt. Diese negative Entwicklung spiegelt die aktuellen Herausforderungen des Unternehmens wider, das gleichzeitig wichtige strategische Weichenstellungen vornimmt.


Glencore hat dem kanadischen Unternehmen Li-Cycle ein Übernahmeangebot unterbreitet. In einem Schreiben vom 14. März 2025 bekundete der Konzern sein Interesse, Verhandlungen über eine potenzielle Transaktion aufzunehmen. Li-Cycle hat sich auf das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien spezialisiert und betreibt entsprechende Anlagen in den USA und Kanada. Das Unternehmen erhielt im November 2024 ein Darlehen des US-Energieministeriums in Höhe von 475 Millionen US-Dollar. Mit dieser Akquisition könnte Glencore seine Position im wachsenden Markt für erneuerbare Energien und Elektromobilität signifikant ausbauen.


Möglicher Börsenwechsel und finanzielle Herausforderungen

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Parallel prüft Glencore die Verlagerung seiner Hauptbörsennotierung von London nach New York oder an einen anderen Finanzplatz. Diese Überlegungen stehen im Kontext ähnlicher Schritte anderer Bergbauunternehmen wie BHP und der Tatsache, dass US-Börsen potenziell höhere Bewertungen ermöglichen könnten. Da etwa 50% der Glencore-Aktionäre bereits in den USA ansässig sind, könnte ein solcher Wechsel auf breite Unterstützung stoßen.


Die finanziellen Ergebnisse des Unternehmens stehen derzeit unter Druck. Sinkende Kohlepreise haben Glencores Gewinne auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren gedrückt. Die bereinigten Ergebnisse sanken von 17,1 Milliarden US-Dollar auf 14,4 Milliarden US-Dollar, und es wurde ein Nettoverlust von 1,6 Milliarden US-Dollar verbucht. Diese Entwicklung trägt zur negativen Kursentwicklung bei, die sich in einem RSI-Wert von lediglich 11,5 widerspiegelt – ein deutlicher Indikator für die aktuelle Übersold-Situation der Aktie.


Nachhaltigkeitsaspekte und Investorenperspektive


Trotz der finanziellen Herausforderungen plant Glencore, 2,2 Milliarden US-Dollar an seine Aktionäre zurückzugeben, was das Vertrauen des Managements in die langfristige Strategie unterstreicht. Bemerkenswert ist auch, dass JP Morgan über seine nachhaltigen Fonds mehr als 200 Millionen Pfund in Glencore investiert hat – trotz anhaltender Kritik an den Kohleaktivitäten des Unternehmens in Südafrika. Diese Investition wirft Fragen zur Definition und Transparenz nachhaltiger Investments auf und könnte Auswirkungen auf die ESG-Bewertungen des Rohstoffkonzerns haben.


Die hohe Volatilität der Aktie, die auf annualisierter 30-Tage-Basis bei 31,20% liegt, und der deutliche Abstand von 23,19% zum 200-Tage-Durchschnitt verdeutlichen die Unsicherheit der Investoren bezüglich der langfristigen Perspektiven von Glencore in einem sich wandelnden Rohstoffmarkt. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die strategischen Initiativen ausreichen, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen und den seit zwölf Monaten anhaltenden Abwärtstrend von 28,25% zu durchbrechen.


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