Glänzende Aussicht für Gold- und Silberminen (Gottfried Urban)
Viele Anleger und Anlegerinnen sind skeptisch, wenn es um Investitionen in Gold- und Silberaktien geht. Weil sich die Edelmetallpreise gerade gut erholt haben, sind die Metallproduzenten nun jedoch klar unterbewertet. Daher könnten Minenaktien als taktische Position für 2023 interessant sein.
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Beim Investieren in Minenaktien erhält man einen Hebel auf die Edelmetallpreise. Je mehr sich der Gold- und Silberpreis vom Tief entfernt, umso interessanter werden Anteile der entsprechenden Produzenten.
Allerdings bleibt die Kosteninflation ein Problem für den Bergbausektor. Die Gesamtproduktionskosten werden nach Berechnungen der Goldindustrie im Jahr 2023 auf voraussichtlich etwas über 1500 Dollar pro Unze steigen. Immerhin scheinen nun die Energiekosten wieder deutlich zu sinken, was auch den Minen Entlastung bringt. Eine aktuelle Nettomarge von 400 US-Dollar pro Unze Gold bedeutet eine Gewinnspanne wie zu den besten Zeiten. Der Minenindex liegt jedoch noch weit unter seinen historischen Höchstständen von 2011.
Energiewende braucht Edelmetalle.
Die laufende Umstellung auf regenerative Energie und der Ausbau der grünen Infrastruktur wird einen größeren Nachfrageschub für Metalle in diesem Jahrzehnt auslösen. In diesem Zusammenhang werden auch Gold und insbesondere Silber im PV-Solarzellenbereich als wichtige Industriemetalle eine Rolle spielen.
Für den Bergbau spricht auch der Trend in Richtung Value-Investing, da der Sektor trotz der jüngsten Performance immer noch unterbewertet ist. Investoren reagieren bisher zögerlich auf die relative Stärke des Sektors. Die Gewichtung von Minenaktien in den Portfolien ist historisch niedrig, was einen Nachholbedarf vermuten lässt. Auch sind die meisten Edelmetallproduzenten in einer wesentlich besseren finanziellen Verfassung als noch vor Jahren. Die Unternehmen würden selbst dann noch gut verdienen, wenn die Notierungen für Gold und Silber nicht weiter stiegen, sondern seitwärts tendierten.
Fonds bevorzugt.
Attraktive Unternehmen sind diejenigen, die über große nachgewiesene Erzvorkommen in Ländern mit geringen politischen und rechtlichen Risiken verfügen. Einzelinvestments halten wir für sehr riskant. Wir bevorzugen Investmentfonds, die breit gestreut in Gold- und Silberproduzenten investieren. Den größten Hebel bieten Aktienfonds, die in kleinere Minengesellschaften investieren.
Wer einen Aktiensektor sucht, der günstig bewertet ist und gute Wachstumsperspektiven bietet, wird aktuell im Bergbausektor fündig. Die Erholung von Gold- und Silberaktien hat gerade erst begonnen. Doch Vorsicht: Da die Langfristcharts von Rohstoffunternehmen häufig einem Sägezahnmuster gleichen, sollten diese Aktien nur eine befristete, taktische Beimischung fürs Depot sein.
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Aus dem Börse Express PDF vom 10.02.2023
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