Die Givaudan-Aktie erreicht ein 52-Wochen-Hoch, doch Analysten bleiben skeptisch. Wird der Juli zum Wendepunkt für den Duftstoffhersteller?

Der Schweizer Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan kämpft sich langsam aus seinem Abwärtstrend – doch ist die jüngste Erholung nachhaltig oder nur eine Atempause? Die Aktie notiert nach einem kräftigen Freitagssprung von 6,7% genau auf ihrem 52-Wochen-Hoch von 87,50 Euro. Doch hinter der scheinbaren Stärke verbergen sich weiterhin tiefe Gräben in der Analystengemeinschaft.

Analysten gespalten: Kaufsignal oder Finger weg?

Die Einschätzungen zu Givaudan könnten unterschiedlicher kaum sein:

  • UBS bleibt bei "Neutral", während DZ Bank das Kursziel kürzte, aber zum "Halten" rät.
  • Von 23 bewertenden Analysten sehen nur 8 die Aktie als Kaufchance, 10 empfehlen Halten und ganze 5 raten zum Verkauf.
  • Das durchschnittliche Kursziel deutet auf ein mageres Plus von knapp 3% bis 2026 hin – kaum euphorisch.

Doch warum diese Skepsis? Der US-Markt bereitet Sorgen, und die hohe Volatilität von 56% spiegelt die Nervosität der Anleger wider. Gleichzeitig zeigt die geplante Dividendensteigerung um 7,6% auf 75,34 CHF, dass das Unternehmen finanziell robust bleibt.

Technisches Bild: Licht am Ende des Tunnels?

Die Charttechnik malt ein interessantes Bild:

  • Seit Ende April zeigt der 40-Tage-Trend nach oben.
  • Kurz- und mittelfristig ist Aufwärtsmomentum erkennbar, während der langfristige Trend weiterhin abwärts gerichtet ist.
  • Spannend: Der Kurs nähert sich dem 200-Tage-Durchschnitt – ein Durchbruch hier könnte den langfristigen Trend tatsächlich drehen.

Entscheidung im Juli: Q2-Zahlen als Wendepunkt

Alles Augenmerk richtet sich nun auf den 22. Juli. Die Halbjahreszahlen werden zeigen, ob Givaudan seinen Abwärtstrend endgültig brechen kann – oder ob die jüngste Erholung nur ein Strohfeuer war. Bei positiver Überraschung könnte der Titel neuen Schwung entwickeln. Enttäuscht Givaudan jedoch, droht ein Rückfall in die Tiefen des 52-Wochen-Tiefs bei 72,50 Euro.

Für Anleger bleibt es ein Balanceakt: Die Fundamentaldaten zeigen Stärke, doch der Markt scheint noch nicht überzeugt. Die nächsten Wochen werden zeigen, wer recht behält.