Gibt es eine spezielle Steuer auf binäre Optionen?
08.06.2022 | 13:29
Binäre Optionen und Steuern zahlen, lässt sich das vereinbaren? Worauf ist zu achten und kassiert Vaterstaat hier auch?
Wird mit Wertpapieren gehandelt, müssen die Gewinne daraus versteuert werden. Dies gilt demnach auch für binäre Optionen, da diese in den Bereich des Handels mit Wertpapieren fallen. Seit 2009 gibt es die Abgeltungssteuer. Der Steuersatz beträgt 25 Prozent. Es spielt keine Rolle, wie groß der Gewinn ist. Dazu muss der Solidaritätszuschlag noch dazu gerechnet werden. Der Zuschlag beträgt 5,5 Prozent. Der deutsche Fiskus sackt sich so 26,375 Prozent Steuerbelastungen ein. Gehört der Anleger der Kirche an, muss er zudem Kirchensteuer zahlen.
Kann man Steuern vermeiden?
Die meisten Broker sitzen im Ausland. Eine Kooperation mit den deutschen Behörden gibt es nicht. Jedoch sind die Kreditinstitute sowie die Finanzämter Europas eng miteinander vernetzt, daher sollte man lernen mit Binären Optionen zu handeln. Zwar ist die Abführung der Steuer nicht unmittelbar fällig, der Trader sollte dennoch seine Gewinne in der Einkommenssteuererklärung darlegen.
Gewinne richtig abführen
Sämtliche Erträge, die aus den Kapitaleinlagen stammen, sind in der Steuererklärung anzugeben. Um zu verhindern, dass viele Steuern gezahlt werden müssen, hinsichtlich des Gewinns, ist es besser, die Kontoauszüge zur Steuererklärung beizulegen. Kommt es durch die Versteuerung zu einem Minusbetrag, können Sie ihn in der nächsten Steuererklärung als Verlustvortrag deklarieren. Eine Analyse an der Börse bezüglich des Marktwertes ist immer ratsam. Befindet sich der Saldo in den nächsten Jahren im Plus, kommt es zu einem Abzug des Verlustvortrages.
Es gibt diesbezüglich keine einheitliche gesetzliche Regelung. Binäre Optionen und klassische Optionen haben einiges gemeinsam. Spekulieren mit binären Optionen hat nichts mit Wetten zu tun oder mit Glücksspiel. Die daraus erzielten Gewinne müssen versteuert werden. Es stellt sich nur die Frage, welche Steuer bei binären Optionen greift und welches Finanzamt zuständig ist.
Versteuerung in der Praxis
Befindet sich der Broker in Deutschland, sind die Steuern unmittelbar abzuführen. Dazu wird ein Freistellungsauftrag ausgefüllt. Überwiegend befinden die Broker sich jedoch im Ausland. Binäre Optionen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Es lassen sich mit einem geringen Einsatz in kurzer Zeit hohe Gewinne erzielen. Der Handel ist zudem um einiges einfacher als der Handel mit Rohstoffen, Aktien oder Indizes. Es wird bei binären Optionen auf steigende oder auf fallende Kurse gesetzt. Die binären Optionen gehören zum Bereich der Termingeschäfte. Sie gehören nicht in den Bereich des Glücksspiels, da die Trader regelmäßige Gewinne erwirtschaften möchten. Die Abgeltungssteuer zahlt entweder der Broker oder die Bank zahlen direkt an das Finanzamt. Allerdings nur, wenn der Broker in Deutschland ansässig ist.
Sparerpauschbetrag
Dies ist ein Freibetrag, den der Gesetzgeber einräumt. Der Betrag für Alleinstehende liegt bei 801 Euro und für Verheiratete bei 1602 Euro. Beträge, welche bis zu diesem Wert erwirtschaftet wurden, müssen nicht versteuert werden. Beträge, welche über dem Freibeträgen liegen, sind steuerpflichtig. Der Sparerpauschbetrag kann auch geltend gemacht werden, wenn bei ausländischen Brokern getradet wird. Die Abgeltungssteuer gibt es auch außerhalb von Deutschland. In Österreich oder der Schweiz ist die Steuerordnung so gestaltet, dass Steuern auf Renditen beziehungsweise auf Einkommen abgeführt werden müssen.